Wanderung auf dem Dahner Felsenland/7 Burgen Weg
geschrieben von Bastian D.Allgemeine Infos zur Tour:
Bei dem 7 Burgen Weg handelt es sich um eine etwas abgespeckte Version des Deutsch-französischen Burgenweges, mit dem es entsprechend viele Überschneidungen auf der Strecke gibt. Zertifiziert ist der 7 Burgen Weg allerdings nicht, weshalb eine Karte nicht fehlen sollte. Startpunkt der Tour ist die Ortsmitte von Schönau in der Pfalz, hier gibt es auch einen großen Wanderparkplatz in der Gebüger Straße. Die Tour verläuft im deutsch-französischen Grenzgebiet und dabei überwiegend auf französischer Seite und führt, wie schon der Name sagt, vorbei an 7 Burgen. Bis auf die Burg Fleckenstein, für deren Besuch Eintritt fällig wird und die auch über ein Besucherzentrum mit Cafe und Souvenirshop verfügt, handelt es sich hierbei allesamt um frei zu besichtigende Ruinen in den für die Gegend typischen roten Sandsteinfelsen.
Tourenbeschreibung:
Wir starten in der Gebürger Straße, überqueren die Hauptstraße und biegen ein in die Wegelnburger Straße, die uns aus dem Ort heraus und in den Wald hinein führt, als Markierung dienen hier rot-gelbe Querbalken. Der Weg steigt langsam, aber stetig an auf diesen ersten Kilometern den Sindelsberg hinauf, erste urtümliche Felsformationen im Wald und die umliegenden Hügel geben außerdem einen Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet.
Nach ca. 3 Kilometern erreichen wir die Kaiser-Wilhelm-Schutzhütte, die genau in der Mitte zwischen Wegeln- und Hohenburg errichtet wurde. Die weitere Laufrichtung führt zwar in Richtung Hohenburg, um aber auf die 7 Burgen zu kommen wird der 500 Meter lange Abstecher zur Wegelnburg gerne in Kauf genommen.
Da die Wegelnburg die höchstgelegene Burganlage der Pfalz ist, geht es natürlich weiter bergauf, vorbei an weiteren interessanten Felsen. Plötzlich liegt dann ein Felsen vor uns, auf dem Mauern zu stehen scheinen und, in der Tat, haben wir die 572 Meter hoch liegende und vermutlich im 12. Jahrhundert errichtete Wegelnburg erreicht, die in den 1970er und 1980er Jahren restauriert wurde.
Nach dem Umrunden dieses Felsens liegt die Burganlage über uns und wir machen uns an den Aufstieg über Stein- und Holztreppen. Oben angekommen bieten sich uns dann wirklich beeindruckende, durch den morgendlichen Herbstnebel fast mystisch wirkende Rundumsichten, wobei vor allem der Blick über die langgezogene Burganlage in die Vogesen ein absolutes Highlight ist. Und auch Burg Nummer 2 auf unserer Tour, die Hohenburg, ist von hier zu sehen.
Nach einer kleinen Stärkung brechen wir wieder auf, zurück zur Schutzhütte, von wo aus es nur wenige Schritte sind, bis wir am Maidenbrunnen, einer kleinen Quelle, die unsichtbare deutsch-französische Grenze überschreiten. Den Weg zeigt uns nun ein einfacher roter Querbalken, der uns das kurze Stück zur 550 Meter hoch gelegenen Hohenburg führt. Diese wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut und wie auch die Wegelnburg in den 1970ern restauriert. Auch hier kann man über Treppen hinauf steigen und ähnlich spektakuläre Aussichten wie auf der Wegelnburg genießen, da die beiden Burgen jedoch in einer Flucht liegen, sind diese nahezu identisch.
Nach einer kurzen Burgbesichtigung folgen wir dem roten Querbalken weiter und erreichen nach wenigen Minuten die auf zwei Sandsteinfelsen gebaute Ruine Löwenstein. Auch diese wurde im 13. Jahrhundert errichtet, allerdings wurde sie in den Jahren 1676/77 nahezu vollständig zerstört. Dennoch lassen sich die Felsen erklimmen und bieten Aussichten auf das im Tal gelegene Ausflugsrestaurant Gimbelhof und Burg Fleckenstein.
Nun folgt der Abstieg in Richtung Fleckenstein über einen schmalen Pfad, der bald einen breiten Waldweg kreuzt. Hier ist auf den ersten Blick keine Markierung zu erkennen und so folgen wir dem Waldweg bergab, bis wir den Krappenfels erreichen. Hier realisieren wir, dass wir in die falsche Richtung gegangen sind, als Entschädigung dient aber die Felsformation und die Aussicht.
Wir drehen also um und finden tatsächlich knapp oberhalb des vom Löwenstein kommenden Pfades ein rotes Dreieck, das uns ab jetzt den Weg weist. Es führt uns zunächst auf einem breiten, dann immer schmaler werdenden Pfad bergab in Richtung Forsthaus Fleckenstein. Dass letzte Stück des Pfades verläuft dabei spektakulär zwischen den Felsen, an denen sich vom Tal aus auch einige Kletterer versuchen.
Am Fuß der Felsen erreichen wir schließlich das Forsthaus Fleckenstein, P’tit Fleck. Dieses und die mutmaßlich im frühen 12. Jahrhundert erbaute Burg scheinen ein beliebtes Ziel für Schulausflüge zu sein, hier herrscht Hochbetrieb. Somit verzichten wir auf das Besichtigen der optisch sehr gut erhaltenen Burg und marschieren an einem wohl für Unterrichtszwecke nachgebauten Kohlemeiler vorbei weiter ins Tal, wobei wir nun einem schmalen roten Balken als Wegweiser folgen. Im Tal überqueren wir die D925 zwischen Hirschthal (Deutschland) und Lembach (Frankreich) sowie den kleinen Grenzfluss Sauer, um uns dann in den Anstieg zur Froensburg über den Fuchsberg zu begeben. Dem teilweise recht steilen Aufstieg folgt aber durch die große, im 13. Jahrhundert errichtete Burganlage eine würdige Entschädigung, neben den nun schon gewohnten Aussichten auf den herbstlich gefärbten Wald in Elsaß und Pfalz beeindruckt die restaurierte Burg mit steilen Treppen und weitläufigen Plattformen.
Im Anschluss wechseln sich schmale Pfade und breitere Waldwege munter ab, während wir weiter dem roten Balken folgen und schließlich den Col de Hirchtenbach erreichen, auf dem eine Schutzhütte zum rasten einlädt. Frisch gestärkt geht es noch immer den roten Balken folgend weiter leicht bergauf, bis zum imposanten Zigeunerfelsen, einem riesigen Sandsteinfelsen mitten im Wald, der über steile Leitern und Treppen erklommen werden kann.
Nach einem kurzen Abstieg überqueren wir schließlich oberhalb von Wengelsbach die D190 und übersehen fast den schmalen, durch den roten Balken gekennzeichneten Pfad, der parallel zur Straße nach rechts zum Wanderparkplatz am Klingelfelsen, von dem aus es über einen mit vielen Wurzeln überzogenen Pfad zur Burgruine Wasigenstein geht. Wie schon die Burg Löwenstein ist auch die Burg Wasigenstein auf 2 Sandsteinfelsen errichtet worden, allerdings ist sie deutlich besser erhalten, wenn auch die Besichtigung aufgrund der extrem steilen Treppen etwas Anstrengung erfordert.
Erholung gibt es nach der Besichtigung keine, denn es steht der Aufstieg zum Col de Maimont an, den wir nun einem rot-weiß-roten Wegweiser folgend in Angriff nehmen und dir Grenze zu Deutschland wieder überqueren. Am Col de Maimont biegen wir schließlich links ab und folgen nun der roten Raute bis zur im 14. Jahrhundert erbauten Burg Blumenstein.
Nun liegt das letzte Teilstück der Tour vor uns, der lange, sanfte Abstieg zurück nach Schönau, auf dem wir mehrere große Teichanlagen passieren und schließlich doch überrascht sind, wie lange sich der Abstieg hin zieht und das Schönau doch aus mehr als einer Hauptstraße besteht.nDiese Ausmaße, auch wenn sie immer noch bescheiden sind, hätte man dem kleinen Ort auf den ersten Blick nicht zugetraut und so sind wir zum Schluss doch erleichtert, als wir den Ausgnagspunkt der Tour wieder erreicht haben.
Hundetauglich:
Der 7 Burgen Weg sollte gerade größere Hunde nicht vor Probleme stellen, bei warmem Wetter sollte jedoch mangels Wasserläufen dringend Trinkwasser für den Hund mitgenommen werden. Viele der Treppen auf den Burgen und Felsen sind sehr steil, was die Besichtigungsmöglichkeiten mit dem Hund einschränken könnte.
Weitere Informationen
- GPS-Daten: Rheinland-Pfalz – Südwestpfalz - Dahner Felsenland/7 Burgen Weg
- Route Aufstieg: Schönau in der Pfalz - Gebürger Straße - Rundkurs, siehe Beschilderung
- Route Abstieg: Rundkurs, siehe Beschilderung
- Dauer für Aufstieg: 4 Stunden
- Dauer für Abstieg: 4 Stunden
- Ziel Höhe / Gipfel: 550 m
- Höhenmeter: 690 m
- Schwierigkeitsgrad: schwer
- Empfohlende Wandermonate: ganzjährig außer bei Eis und Schnee
- Klettersteig: nein
- Sehenswürdigkeiten: Burgen, Felsformationen, Aussichtspunkte
- Einkehrmöglichkeit: Gimbelhof (abseits der Strecke), P’tit Fleck, Landhaus Mischler (Schönau)
- Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
- Trittsicherheit: erforderlich
- Schwindelfrei: nicht erforderlich
- Wanderkarte: Dahner Felsenland 1:25000, ISBN 978-3-934895-87-4
- Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
-
Hinweis:
Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.
Bastian D.
Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.