Wanderung zum Soonwaldsteig (Gehlweiler - Ellerspring)
geschrieben von Bastian D.Allgemeine Informationen
Der Soonwaldsteig führt über insgesamt 85,2 km von Kirn an der Nahe über den Hunsrück nach Bingen am Rhein.
Logistisch sollte man vor dem Aufbruch zur kompletten Tour allerdings etwas voraus planen, da der Soonwaldsteig abgesehen von den ersten Kilometern durch und um Kirn, einem kleinen Stück in Rheinböllen sowie auf den letzten 500 Metern in Bingen auf der gesamten Länge keine Ortschaft direkt berührt. Man sollte also vorab mit den Gastgebern über eine Shuttle-Möglichkeit sprechen oder, was bei dieser Tour eigentlich fast ein Muss ist, dass eigene Zelt dabei haben. Die ersten 5 Etappen sind relativ anspruchsvoll und zwischen 14 und 15 km lang, die Schlussetappe dagegen lädt dazu ein, den Soonwaldsteig gemütlich ausklingen zu lassen.
Tourenbeschreibung
Etappe 3 – Simmerbachbrücke bei Gehlweiler bis Wanderparkplatz Ellerspring ( 14 km )
Wir starten früh am Morgen von der Simmerbachbrücke bei Gehlweiler aus auf die dritte Etappe des Soonwaldsteigs, wegen des aktuellen Hochwassers sind ein paar Steinplatten zwischen Ufer und Brücke gelegt worden, damit auch wirklich nur die Schuhe nass werden.
Auf der anderen Seite des Simmerbachs folgen wir dann einem schmalen Pfad, der zunächst am Ufer entlangführt, uns aber schon bald vom Bach weg führt und immer steiler wird.
Unser Aufstieg über Holzstufen und durch Sepentinen in Richtung Steinbruch Henau wird vom Rufen eines Hirschs begleitet, den wir aber leider nicht zu Gesicht bekommen. Dafür wartet ungefähr in der Hälfte des Anstiegs eine erste Aussichtsplattform auf einem kleinen Plateau, von der aus wir das Kellenbachtal von oben bewundern können.
Nach der kurzen Verschnaufpause geht es dann weiter steil nach oben, wie schon auf der zweiten Etappe müssen wir uns hier einen Weg durch die Quarzithalden suchen, was den Aufstieg weiter erschwert.
Doch wie so oft wartet am Ende der Anstrengung hoch über dem Steinbruch Henau eine Bank und eine herrliche Aussicht auf den Wanderer, die wir zu einer kurzen Frühstuckspause nutzen und beobachten können, wie sich langsam der Nebel auflöst.
Über sanft ansteigende breite Waldwege wandern wir schließlich weiter in Richtung Koppenstein, zu dem wir dann wieder einem steileren Pfad folgen.
Bald bietet sich uns mit den Quarzitblöcken, dem „Wackelstein“ und dem Bergfried der Ruine Koppenstein ein spektakulärer Anblick.
Wir nutzen die Gelegenheit und steigen durch ein sehr schmales Treppenhaus auf den Bergfried, von dem aus einen tollen 360° Rundblick haben und auch den Steinbruch Henau genauer betrachten können, der bei unserer Frühstückspause im toten Winkel unter uns lag, auf dem Rest der Etappe aber noch öfter durch die helle Färbung als markanter Punkt in der Ferne auftauchen wird.
Zum Glück hat sich der Nebel nun fast komplett aufgelöst, was uns eine wirklich großartige Aussicht über den Höhenzug des Sonnwaldes und den Hunsrück liefert.
Von den Eindrücken noch berauscht folgen wir einem breiten Waldweg vorbei an einer Schutzhütte am Fuße des Bergfrieds, Überresten der Burgbefestigungsanlage und dem alten Burgbrunnen in Richtung Henau. Hierbei überqueren wir zunächst die beiden Kreisstrassen K62 und K63, ehe wir freies Feld erreichen.
Statt nach Henau führt uns der SWS nun jedoch hinab ins dunkle, kühle Asbachtal und dann bachaufwärts in Richtung Forsthaus Leidenshaus, bis wir an die Kreuzung der K15 und der L229 zwischen Gemünden und der Wüstung Eckweiler (1979 aufgelöste Ortschaft) gelangen.
Nun folgen wir der K15 ein Stück in Richtung Schwarzerden und wandern über eine große Wiesenfläche, ehe wir die L229 überqueren. Natürlich darf auch ein erneuter Ausblick auf den Steinbruch und den auf Etappe 2 durchquerten Lützelsoon nicht fehlen.
Auf der anderen Seite der L219 warten schmale Pfade durch Birken- und Fichtenbestände, die uns bergauf zum Aussichtsturm Alteburg führen Alteburg bezeichnet hierbei tatsächlich den 620m hohen Berg, obwohl hier auch eine keltische Wallanlage gefunden wurde. Der Alteburgturm selbst wurde in den 1890er Jahren als Aussichtsturm erbaut.
Natürlich lassen wir es uns auch hier nicht nehmen den Turm hinauf zu steigen und die Fernblicke zu genießen.
Das letzte Teilstück der Etappe ist dann das definitive Highlight für alle Freunde des Waldes. Über breite Waldwege und teils sehr schmale Pfade laufen wir durch einen herrlichen Buchenwald, der uns neben Schatten auch eine entspannende Geräuschkulisse liefert, wenn sich die stattlichen Buchen im Wind bewegen.
Die dicht bewaldeten Passagen führen immer wieder zu größeren Lichtungen, die zum Picknick oder zum Zelten einladen.
Ein toller Abschnitt, auf dem man auch durch die Stille und Einsamkeit die Natur in vollen Zügen genießen und Energie für die folgende Etappe vom nun immer näher kommenden Parkplatz Ellerspring schöpfen kann. Diesen erreichen wir schließlich nach einem kurzen Abschnitt durch einen teils abgestorbenen Fichtenwald.
Und legen eine kurze Verschnaufpause an der Schutzhütte am Zielpunkt der Etappe, dem Wanderparkplatz Ellerspring ein.
Etappenübersicht
Weitere Informationen
- GPS-Daten: Rheinland-Pfalz – Hunsrück - Soonwaldsteig (Gehlweiler - Ellerspring)
- Route Aufstieg: Simmerbachbrücke bei Gehlweiler bis Wanderparkplatz Ellerspring
- Route Abstieg: k.A.
- Dauer für Aufstieg: 3 Stunden
- Dauer für Abstieg: 1,5 Stunden
- Ziel Höhe / Gipfel: 629 m
- Höhenmeter: 633 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Empfohlende Wandermonate: Mai - November
- Klettersteig: nein
- Sehenswürdigkeiten: Burgruine Koppenstein, Aussichtsturm Burgruine Koppenstein, Schloss Gemünden, Aussichtsturm Alteburg (630 m), Aussichtspunkt Ellerspring (höchste Erhebung des Soonwaldes, 657 m)
- Einkehrmöglichkeit: Restaurant „Zur grünen Au" Gehlweiler
- Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
- Trittsicherheit: erforderlich
- Schwindelfrei: erforderlich
- Wanderkarte: Wanderkarte Soonwaldsteig, Leporello, ISBN-13 978-3899206517
- Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
-
Hinweis:
Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.
Bastian D.
Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.