Rheinland-Pfalz - Rheinhessen - Hiwweltour Zornheimer Berg

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Allgemeine Infos

Die Hiwweltouren in Rheinhessen, Deutschlands größtem Weinbaugebiet, sind insgesamt neun zertifizierte Rundwanderwege in einer nicht unbedingt als Wandergebiet bekannten Region. Das Wort „Hiwwel“ stammt dabei aus dem Rheinhessischen und bedeutet Hügel. Wir waren im Herbst auf der kürzesten der neun Touren, der Hiwweltour Zornheimer Berg, unterwegs. Der kleine Ort Zornheim mit seinen knapp 4000 Einwohnern liegt vor den Toren der rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz. Hier parken wir im Ortskern am Lindenplatz, gegenüber der imposanten katholischen Kirche und unterhalb des Drei Grazien Brunnens.

 

Tourenbeschreibung

 

Vom Lindenplatz aus folgen wir der beschilderten Zuwegung in die Zornheimer Weinberge, wo der offizielle Startpunkt der Tour liegt.

Von hier aus folgen wir der Beschilderung in die Weinberge – und in den Nebel. Dieser sorgt gemeinsam mit dem aufkommenden Sonnenschein für tolle Lichtverhältnisse in den buntbelaubten Weinlagen, die an klaren Tagen wohl schöne Aussicht leidet allerdings teilweise darunter.

 

Die Ruhe in den Weinbergen wird dabei immer wieder von „Schüssen“ unterbrochen, die ich zunächst noch nicht zuordnen kann, dir mir dann aber als aus Gaskanonen zur Vertreibung von Vögeln aus den Weinbergen kommend erklärt werden.

Bald erreichen wir dann eine kleine Schutzhütte, das Wingertshäuschen am Hohberg. Diese und viele andere Schutzhütten dienten in früheren Zeiten als Lager- und Schutzstätte für die Wingertsschützen, eine heute ausgestorbene Berufsgruppe, deren Aufgabe das Vertreiben der Vögel war. Diesen Job übernehmen heute allerdings elektronische Gaskanonen mit Zeitschaltuhren.

 

Bald haben wir dann den tiefsten Punkt in den Weinbergen erreicht und können über die niedrigen Reben gut den Aufstieg erkennen, der bald vor uns liegt. Vorher lädt allerdings noch eine kleine Holzhütte zu einer kurzen Rast ein.

 

Frisch gestärkt geht es dann den kurzen, aber steilen Anstieg hinauf auf den Selzberg. Dieser war früher Teil der Selzstellung, einer angedachten Verteidigungsanlage rund um Mainz, um im Kriegsfall französische Truppen am Erreichen des Rheins zu hindern. Da nach der Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg die Stellungen zerstört werden mussten, ist von diesen nichts mehr zu sehen oder zu erahnen. Dafür bieten sich uns allerdings nochmal schöne Ausblicke in die Weinberge, die wir gerade durchwandert haben und hier von der Höhe auch in die nicht mehr ganz so nebligen anderen Richtungen.

Auf der Höhe geht es nun über einen von der langen Trockenheit extrem staubigen Weinbergsweg zum Wingertshäuschen Auf dem Winkel. Von hier aus kann man dank des in diese Richtung klaren Himmels entfernt sogar die Skyline von Frankfurt erkennen.

 

Nun beginnt der kurze Abstieg am Rande der Weinberge, bei dem sich noch einige schöne Aussichten bieten, ehe wir das Feuchtbiotop Rohrwiesen erreichen.

Über Wiesenwege entlang von Streuobstwiesen geht es nun wieder leicht bergauf bis zur Bank oberhalb des Jubiläumswaldes. Hier wurden 2016 200 Bäume anlässlich des zweihundertjährigen Geburtstags der Region Rheinhessen gepflanzt. Weiter geht es schließlich zwischen Streuobstwiesen und Weiden hindurch wieder auf die Höhe, wo wir bald wieder am Startpunkt der Tour angekommen sind.

 

Durch die Sträßchen von Zornheim folgen wir wieder den Schildern der Zuwegung, bewundern kurz das alte Fachwerkhaus am Lindenplatz und schauen schließlich noch ein wenig de, Drei Grazien Brunnen zu, ehe wir Zornheim nach einer kurzen, aber schönen Wanderung wieder verlassen.


 

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Siehe Artikel
  • Route Abstieg: Siehe Artikel
  • Dauer für Aufstieg: 2 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 2,5 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: k.A.
  • Höhenmeter: 200
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Empfohlende Wandermonate: April - Oktober
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: katholische Kirche Zornheim, Drei Grazien Brunnen, viele schöne Ausblicke
  • Einkehrmöglichkeit: verschiedene Lokale in Zornheim
  • Schuhwerk: Turnschuhe
  • Trittsicherheit: nicht erforderlich
  • Schwindelfrei: nicht erforderlich
  • Wanderkarte: keine
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Für Hunde wegen fehlender Wasserläufe Wasser und Napf einpacken. Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Bastian D.

Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.

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