Bayern - Bayerischer Wald - 24 Stunden von Bayern 2014
geschrieben von SebastianAllgemeine Informationen
Die 24 Stunden von Bayern fanden im Jahr 2014 zum sechsten Mal statt. Austragungsort war das Ilztal & Dreiburgenland im Bayerischen Wald. Unterstützt wurde die Region wie in den Vorjahren von der Bayern Tourismus Marketing GmbH in Kooperation von Hanwag, Nikon Sport Optics, Globetrotter, Primus sowie dem Outdoor-Magazin. Am 28.06.14 um 8 Uhr fiel dann endlich der lang ersehnte Startschuss für die 444 wandersüchtigen Teilnehmer. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Entdecke das Unerwartete“ und nahm die Wanderschaft auf eine Reise durch die Vergangenheit. Die Vergabe der Starterplätze für die Auflage 2015 erfolgt auf der Homepage www.24h-von-bayen.de, auf welcher man sich im Zeitraum vom 05.04.2015, 04:44 Uhr bis 05.04.15, 04:44 Uhr für das Räuberland Spessart-Mainland am 27./28.06.15 voranmelden kann. Aus allen rechtzeitig eingegangenen Voranmeldungen werden dann die 444 Startplätze sowie 100 Teilnehmer für die Warteliste am 07.04.15 gezogen.
Tourenbeschreibung
Die Tagesstrecke „Die Ilz und ihre wilden Kinder“ (Länge: 38,5 km, Höhenmeter: 945, niedrigster Punkt: 335 m, höchster Punkt: 553 m). Pünktlich um 8 Uhr fiel durch die Böllerschützen Hundsruck im Museumsdorf Bayerischer Wald der Startschuss zu den diesjährigen 24 Stunden von Bayern. Begleitet wurden die Wanderer zu Beginn vom Musikverein Thurmansbang. Im Anschluss ging es weiter auf den Blümersberg, wo wir von einem kirchlichen Gesangsverein empfangen wurden. Hier bot sich vom steinernen Labyrinth aus ein herrlicher Ausblick auf die Landschaft, welche wir in den kommenden Stunden durchwandern und genießen durften. Am Marktplatz Tittling wurden die Wandersleut mit musikalischen Klängen von der Jugendblaskapelle Tittling erwartet bevor es dann wieder weiter Richtung Witzmannsberg ging, wo es einen zünftige Brotzeitfrühschoppen an den Eisenbahnwaggons gab, welche mit den Bründlmusikanten und der D´Ilztaler Trachtengruppe untermalt wurde. Von hier brachen wir weiter auf in Richtung Untermühlbachmühle, an welcher wir von Hexen aus dem Frankenwald (Ausrichter der 24h von Bayern 2011) erwartet und mit einem Kräuterschnaps wieder in Schwung gebracht wurden. Daraufhin führte uns der Weg nach Kalteneck, wo es neben einer Verpflegungsstation mit deftigen Brotaufstrichen die Möglichkeit gab seine heiß gelaufenen Füße im kalten Flussbett der Ilz zu kühlen oder sich einer Massage zu unterziehen oder sich auch einfach nur in den Liegestühlen auszuruhen. Zudem baten zahlreiche Infostände diverser Unternehmen weitere Abwechslung, sowie konnte man sich auch Tipps zum richtigen Schnüren von Wanderstiefeln von den Experten von Hanwag eingeholt werden. Von hier ging es wunderschön parallel der Ilz in Richtung Schloss Fürsteneck. Wir verlassen die Ilz wieder linkerhand auf einem Steig und gelangen an das Schloss, wo es für die Wanderer die Möglichkeit gab diverse elektronische Geräte die persönlich mitgeführt wurden zu laden bzw. sich die entsprechenden Akku-Packs/Solarpanels auszuleihen. Im Anschluss gab es im Innenhof des Schlosses Mittagessen in einem fürstlichen Ambiente, wo es u. a. auch wieder die Möglichkeit für eine Wadenmassage gab. Daraufhin folgen zwei weitere Highlights der Künstlersteig von Josef Fruth sowie der Aussichtsberg von Loizersdorf. Nach einer kleinen Stärkung bei Schnürring getreu dem Motto „die Milch macht´s“ unter Anwesenheit der bayerischen Milchkönigin klärt uns die nächste Erlebnisstation rund um die Bienen und den Honig auf. Auch Kostproben diverser Honigsorten standen zur Verkostung bereit. Weiter ging es nach Hochwegen wo uns ein Säumerlager der originalgetreu gekleideten „Salz-Säumer“ des Säumervereines Grainet erwartete. Weiter durch die tolle Landschaft, vorbei an tollen Gewinnspielaktionen der Allgäu GmbH (Ausrichter der 24 h von Bayern 2013) bei Hirtreut zur nächsten Verpflegungsstation in Ellersdorf, wo uns Kaffee, Kuchen sowie zur Unterhaltung der Trachtenverein Salzweg erwartete. Danach ging es weiter an die Dießensteiner Leite, einer der urtümlichsten Abschnitte der Ilz, wo es wieder Erfrischung für die müden Füße in Form von Kneippen und Wadenmassage durch das Landhotel Stemp gab. An der Dießensteiner Mühle wies uns der Fischereiverein Grafenau in die Kunst des Fliegenfischens ein und der Bund Naturschutz informierte uns über die seltenen Tier- und Pflanzenarten entlang der Ilz. In Matzersdorf erfuhren wir bei der Firma Solar-Pur AG alles über Sonnenenergie, sowie im darauffolgenden Steinbruch Matzersdorf alles über den Granitabbau und konnten Steinhauer live bei der Arbeit erleben. Bei Unteröd war der Übergang zur Fitnessstrecke („Ge(h)nuss am Diebstein" mit der sagenumwobenen Höhle, dem prämierten Fernwandersteig Goldsteig vorbei am Buchwiesweiher durch das Finkental, Länge: 9,7 km, Höhenmeter: 443, niedrigster Punkt: 445 m, höchster Punkt: 579 m), wo das Team von Globetrotter noch fleißig Fitnesspakete verteilte. Als nächste Station wartete der Dreiburgensee auf uns wo wir uns auf die Spuren des Bibers begaben. Von hier geht es auf das letzte Teilstück der Tagesstrecke zugleich Teil des Fernwanderweges E8 bis wir den Wandermarktplatz am Museumsdorf erreichen auf welcher die Abendverpflegung und Massageangebote auf uns warten.
Die Nachstrecke „Zeitpforten im Dreiburgenland“ (Länge: 30,3 km, Höhenmeter: 1.029, niedrigster Punkt: 362 m, höchster Punkt: 593 m). Vom Wandermarktplatz ging es zum Hohen Stein wo die Ministranten von Thurmansbang eine Illumination darboten. Auf dem darauffolgenden Schloss Fürstenstein wurde ein Mittelaltermarkt abgehalten und im Anschluss folgte bei Burgstall ein Räuberlager mit Bogenschießen. Am Keltenlager Gabreta gab es Lagerfeuerromantik mit Stockbrot und Keltentrunk, gefolgt mit einer flotten Tanzeinlage bei Einzeldoblmühle. Im Garten der Sinne gab es neben etwas Erholung in Form von Massagen und Obstreichung am Eginger See Tretboote die mit Lampion dekoriert waren. In Eging am See folgten Fischer am Lagerfeuer und dann das Highlight der Nachtstrecke die lebende Westernstadt Pullman City mit Mitternachtsimbiss und Westerntreiben. Im Ortsteil Fälschling gab es einen Vitaminschub mit selbstgepressten BIO-Apfelsaft des Gartenbauverein Nammering. Am Aussichtspunkt Dreiburgenblick hätte man die Sterne bei einer Klangschalenmassage entdecken können, wobei der Himmel hier leider nicht mitgespielt hat. Bei Fürstenstein ging es dann "für die Ausdauernden" auf die Mondscheinstrecke den Donau-Ilz-Radweg (entlang des Hühnerbachs durch kleine Weiler und wunderschöne Wälder und im Anschluss zurück zur Nachtstrecke, Länge: 9,5 km, Höhenmeter: 310 , niedrigster Punkt: 418 m, höchster Punkt: 523 m). Der aufgelassene Steinbruch bot für die Kunstwerke des Bildhauer Mader eine perfekt Location in Form eines Freilicht Ateliers. Am Schloss Englburg konnte man zusammen mit der Perkussionsgruppe Caboom mit Trommelklängen in den neuen Tag grooven und die Lichtpyramiden genießen. Von hier war das Ziel der Wandermarktplatz am Museumsdorf nicht mehr weit, wo man mit einer „Schwarzen Perle“ in Form eines Begrüßungstrunks empfangen wurde. Wer noch Kraft und Ausdauer hatte konnte am gemeinsamen Waidlerfrühstück in der Glashütte zu heißen Rhythmen der Perkussionsgruppe Caboom oder an der Morgenandacht in der Heilig Kreuz Kapelle im Museumsdorf teilnehmen.
FAZIT: Organisation und die Verpflegungsstationen waren wie aus den Vorjahren gewohnt wieder tadellos. Im Vergleich zu den bereits vergangenen Veranstaltungen war die die diesjährig gewählte Streckenführung sehr asphaltlastig und dadurch auch sehr „gelenkbeanspruchend“ was sicherlich auch der Grund dafür gewesen sein dürfte, dass nur ein geringer Bruchteil aller Teilnehmer die gesamten 24 Stunden komplett durchstanden haben. Wir persönlich fanden, dass die Liedzeilen des Sängers Xavier Naidoo „Dieser Weg wird kein leichter sein“ für die diesjährige Auflage sehr zutreffend sind. Wir hoffen, dass die nächsten 24 Stunden von Bayern im Räuberland Spessart wieder etwas wanderfreundlicher werden.
Impressionen zu den 24 Stunden von Bayern 2014
Weitere Informationen
- GPS-Daten: Die 24 Stunden von Bayern 2014
- Route Aufstieg: siehe Artikel
- Route Abstieg: siehe Artikel
- Dauer für Aufstieg: 6,5 Stunden
- Dauer für Abstieg: 6,5 Stunden
- Ziel Höhe / Gipfel: k.A.
- Höhenmeter: k.A.
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Empfohlende Wandermonate: k.A.
- Klettersteig: nein
- Sehenswürdigkeiten: siehe Artikel
- Einkehrmöglichkeit: -
- Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
- Trittsicherheit: erforderlich
- Schwindelfrei: nicht erforderlich
- Wanderkarte: KEINE
- Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
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Hinweis:
Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.
Sebastian
Was zunächst mit einer gewissen Skepsis begann, da es immer hieß Wandern ist etwas für ältere Leute, schlug ganz schnell in eine große Leidenschaft um und gipfelte letztendlich in einer Sucht. Mit meinen Berichten möchte ich euch helfen diese lebenslängliche Krankheit so gut wie möglich zu überstehen und die Symptome etwas zu lindern.