Mit der Kindertrage über die Gießenbachklamm zur Schopperalm

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Mit der Kindertrage über die Gießenbachklamm zur Schopperalm by wandersuechtig.de

Allgemeine Informationen

Der Gießenbach ist ein Bach in Deutschland, welcher im Quellgebiet Hirschlake zwischen dem Kleinen Unterberg und dem Unterberger Joch entspringt und westlich von Kiefersfelden in den Klausenbach, im Unterlauf auch Kiefersbach genannt, mündet. Etwas unterhalb der Schopperalm wird der Gießenbach an einer Staumauer zu einem kleine See aufgestaut. Über ein Druckrohr erfolgt mit der größeren Menge des angestauten Wassers die Versorgung des  tiefer gelegenen Kleinkraftwerks Gießenbach. Ein Teil des angestauten Wassers fließt durch die rund 600 Meter lange Gießenbachklamm. Die Klamm selbst ist auf der südwestlichen Seite begehbar, wobei man die Klamm auf einem  etwa 60m über dem Bach verlaufenden Weg durchschreitet. Hinweis: jährlich wird in der Gießenbachklamm eine schauprächtige Licht- und Musikinszenierung veranstaltet. Näheres Infos hierzu unter: www.felsenzauber.de. Weiter ist aus Sicherheitsgründen die Gießenbachklamm ab Beginn der winterlichen Witterungsverhältnisse bis Ostern wegen Lawinengefahr und Eisbruch gesperrt.

Tourenbeschreibung

Ausgangspunkt unserer Wandertour ist das Wasserrad bei der „Bleier-Sag“ im Ortsteil Breitenau am Eingang zur Gießenbachklamm. Als Anhaltspunkt für das Navigationssystem kann diese Adresse dienen: 83088 Kiefersfelden, Thierseestraße 194. Unser Fahrzeug parken wir direkt in dem Grünstreifen, welcher parallel zum Kiefersbach verläuft und für ausreichende Parkmöglichkeiten sorgt. Das hier befindliche Wasserrad (510 m) von Herrn Bleier betriebene Wasserrad stellt unseren Einstiegspunkt in die Tour dar.

Bayern - Mangfallgebirge - Gießenbachklamm/Schopperalm

Herr Bleier ist begeisterter Anhänger von Wasserkraft und setzte im Jahr 1997 seine Vision in die Tat um. Bayerns größtes Wasserrad mit einem Durchmesser von 7 Metern, liebevoll „Miss Soffi“ genannt, liefert pro Stunde 18 kW. Von hier aus folgen wir dem Wegweiser in Richtung Schopperalm. Wir wandern dem Gießenbach leicht ansteigend auf einem breiten Schotterweg rechterhand des Flusslaufs entlang. Hier bieten sich immer wieder tolle Möglichkeiten mit dem Gießenbach auf Tuchfühlung zu gehen.

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Nach knapp 5 Minuten queren wir den Bach an einer Brücke und folgen dem Schottweg nun weiter.

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Nach einer reinen Gesamtgehzeit von 10 Minuten stoßen wir auf das Kraftwerk Gießenbach, welches im Jahre 1910 fertig gestellt wurde und eine Leistung von 178 kW pro Stunde  erbringt.

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Direkt hinter dem Kraftwerk erfolgt unser Aufstieg über 190 Metall- bzw. Holzstufen den bewaldeten Hang hinauf.

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Im Anschluss passieren wir eine kleine Holzhütte und unser Weg wandelt sich in einen schmalen, mittels Geländer gesicherten Pfad, welcher in den Fels gehauen ist und oberhalb der Klamm durch die malerische Schlucht mit ihren bis zu 60 Meter steil abfallenden Felswänden führt.

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Von hier erhascht man immer wieder wortwörtlich tiefe Einblicke auf den Gießenbach. An einer Stelle muss man sich aufgrund eines Gesteinsvorsprunges etwas hindurch schlängeln, um diesen passieren zu können.

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Kurz dahinter fällt unser Blick eine gegenüberliegende, stark mit Moos bewachsene Klammwand, an der mehrere kleine Wasserläufe hinabfließen.

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Nun schreiten wir langsam wieder aus der Klamm heraus

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und treffen auf eine Brücke, welche sich unmittelbar vor der Staumauer des Gießenbaches befindet. Hier queren wir wieder den Bachlauf und folgen dem Weg weiter bergwärts.

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Nach einer reinen  Gesamtgehzeit von 40 Minuten genießen wir den Blick auf die smaragdgrüne Wasserfläche des Stausees.

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Nun wandelt sich der Weg wieder in einen breiten Schotterweg, der sich hinauf zur Schopperalm schlängelt, die wir nach einer reinen Gesamtgehzeit von 45 Minuten erreichen (800 m / von Anfang Mai bis Oktober 9-18 Uhr, Montag Ruhetag außer an Feiertagen).

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Der Innenraum der Alm ist absolut urig gestaltet und stellt zudem ein ideales Ausflugsziel für die ganze Familie dar, da es für die kleinen Mitwanderer genügend Attraktionen in Form von Streichelgehege, Spielplatz mit Sandkasten, kleinem Bachlauf, Bobbycars, ausrangiertem Traktor und Fischweiher gibt.

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Nach einer deftigen Mahlzeit bei einer ausgiebigen Rast steigen wir  zu einer Fahrstraße ab. Auf dieser halten wir uns nun rechts und  folgen ihr bis zu einer überdachten Holzbrücke auf der wir den Gießenbach überqueren. Kurz vor der Brücke ergibt sich noch einmal eine gute Möglichkeit den Gießenbach hautnah zu erleben.

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Nach der Brücke schlängelt sich unser Weg zu Beginn über einen zunächst asphaltierten und später ab einem Wegweiser (im Bereich einer Linkskurve) Richtung Trojer Bergbauernhof geschotterten, teils steil ansteigenden Streckenverlauf.

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An einer Weggabelung biegen wir links ab und folgen der Markierung weiter Richtung dem Trojer Hof. Auf dem hier verlaufenden Forstweg passieren wir nach wenigen Metern die Almweiden der sogenannten Althäusl.

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Kurz darauf erreichen wir eine Lichtung oberhalb des Trojer-Hofes und der dort stehenden Weiden, wo sich auch eine Rastbank mit traumhafter Aussicht auf die Chiemgauer Alpen und das Kaisergebirge befindet (666 m / um diesen Blick genießen zu können, ist Aufmerksamkeit geboten, denn die „Aussichtskanzel“, zu welcher sich ein kleiner Pfad hinaufschlängelt, befindet sich ein kleines Stück linkerhand unseres Weges!).

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Nach einer reinen Gesamtgehzeit von 1 Stunde 20 Minuten gelangen wir an den Trojer-Hof. Bei dem Gehöft handelt es sich um den ältesten Bergbauernhof Bayerns mit Almcharakter & Tierhaltung. Es hat seinen Ursprung in einer ca. 500 vor Christus gegründeten Keltensiedlung. Die geschichtsträchtigen Gebäude mit Marienkapelle sind seit dem 17. Jahrhundert original erhalten und wurden liebevoll restauriert. Der Name Trojer leitet sich aus dem Keltischen „Troana“ ab, was Viehsteig bedeutet.

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Vom Hof aus wandern wir nun auf der neuen knapp 800m langen schmalen Fahrstraße abwärts (bis zu 25 % Steigung), vorbei an einem Gatterl, bis wir letztendlich am Ende wieder im Tal auf den Klausenbach treffen.

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Bei dem zuletzt begangenen Teilstück sprich vom Trojer Hof bis hinunter zum Klausenbach handelt es sich im Winter um eine Rodelbahn. Nun halten wir uns linkerhand und wandern die wenigen Meter am Klausenbach entlang bis wir nach einer reinen Gesamtgehzeit von 1 Stunde 40 Minuten sowie 290 Höhenmetern im Anstieg wieder den Ausgangspunkt unserer Tour erreichen. Hier entscheiden wir uns noch etwas im Bereich des Gießenbach zu Verweilen.

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Bei der oben genannten Tour kam unser Mammut Teamoutfit zum Einsatz u. a. der T-Aenergy GTX Wanderschuh sowie die Kindertrage Shuttle Premium von Vaude. Als Unterkunft entschieden wir uns für den Landgasthof Höß im Kurort Bad Feilnbach.

FAZIT: Eine wunderbare und sehr abwechslungsreiche familientaugliche kurze Rundwanderung von Frühling bis Herbst.

Hinweis: An den Sommer-  und teilweise auch an den Herbstwochenenden könnte man die Tour mit einer Erlebnisfahrt in der Wachtlbahn - einer Museumseisenbahn auf Schmalspurgleisen -  abrunden, da diese in Kiefersfelden startet und am Ausgangspunkt dieser Tour hält.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Wasserrad "Bleier Sag" - Gießenbach - Kraftwerk Gießenbach - Gießenbachklamm - Schopperalm
  • Route Abstieg: Schopperalm - Trojer Hof - Klausenbach - Wasserrad "Bleier Sag"
  • Dauer für Aufstieg: 1 Stunde
  • Dauer für Abstieg: 1 Stunde
  • Ziel Höhe / Gipfel: 600 m
  • Höhenmeter: 156 m
  • Schwierigkeitsgrad: sehr leicht
  • Empfohlende Wandermonate: April - Oktober
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Wasserrad "Bleier Sag", Gießenbach, Kraftwerk, Gießenbachklamm, Schopperalm, Bergbauernhof Trojer Hof
  • Einkehrmöglichkeit: Schopperalm
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: Kompass Nr. 8
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Sebastian

Was zunächst mit einer gewissen Skepsis begann, da es immer hieß Wandern ist etwas für ältere Leute, schlug ganz schnell in eine große Leidenschaft um und gipfelte letztendlich in einer Sucht. Mit meinen Berichten möchte ich euch helfen diese lebenslängliche Krankheit so gut wie möglich zu überstehen und die Symptome etwas zu lindern.

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