Rheinland-Pfalz – Hunsrück - Soonwaldsteig (Ellerspring - Rheinböllen)
geschrieben von Bastian D.Allgemeine Informationen
Der Soonwaldsteig führt über insgesamt 85,2 km von Kirn an der Nahe über den Hunsrück nach Bingen am Rhein.
Logistisch sollte man vor dem Aufbruch zur kompletten Tour allerdings etwas voraus planen, da der Soonwaldsteig abgesehen von den ersten Kilometern durch und um Kirn, einem kleinen Stück in Rheinböllen sowie auf den letzten 500 Metern in Bingen auf der gesamten Länge keine Ortschaft direkt berührt. Man sollte also vorab mit den Gastgebern über eine Shuttle-Möglichkeit sprechen oder, was bei dieser Tour eigentlich fast ein Muss ist, dass eigene Zelt dabei haben. Die ersten 5 Etappen sind relativ anspruchsvoll und zwischen 14 und 15 km lang, die Schlussetappe dagegen lädt dazu ein, den Soonwaldsteig gemütlich ausklingen zu lassen
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Tourenbeschreibung
Etappe 4 – Wanderparkplatz Ellerspring bis Rheinböllerhütte / Autohof Rheinböllen ( 15 km )
Nach einer kurzen Rast an der Ellerspringhütte machen wir uns auf die vierte Etappe des SWS, der uns zunächst weiter durch Buchenbestände zur Ellerspring, der mit 657m höchsten Erhebung im Soonwald führt. Auch hier begegnen uns wieder Figuren aus Quarzitsteinen, ehe wir die Höhe mit dem Fernmeldeturm erreichen.
Über schmale Pfade werden wir nun durch dichten Wald bergabwärts geführt, ehe wir das Quellgebiet des Gräfenbachs erreichen.
Dieser entwickelt sich auf einem kurzen Abschnitt vom kleinen Rinnsal in einen etwas größeren, kristallklaren Bach und fließt durch eine wunderschöne Auenlandschaft bis zum Naturschutzgebiet Glashütter Wiesen neben uns her.
Schließlich queren wir den Gräfenbach und erreichen schon bald die Glashütter Wiesen.
Begrüßt werden wir hier von der stark verzweigten Albert-Eiche, ehe wir die großflächige Wiesenlandschaft durchwandern. Durch den sehr nassen Frühling sind die Gräser und Blumen jedoch noch nicht sonderlich hoch gewachsen und auch noch nicht in der Blüte. Dafür bieten sich erste Ausblicke auf die uns bald erwartenden Windradlandschaften auf dem Höhenzug des Soonwaldes.
Weiter führt uns der SWS durch das Naturwaldreservat Schwabbelbruch über breite Wege sanft ansteigend bergaufwärts in Richtung Schanzerkopf.
Abseits des Weges zeugen hier Moose und sumpfige Abschnitte von der großen Feuchtigkeit. Bald überqueren wir dann die L242 zwischen Argenthal und Dörrebach, bevor wir den letzten Abschnitt zum Schanzerkopf, auf dessen Höhe wir schon von weitem den Fernmeldemast erkennen, über Windwurfflächen in Angriff nehmen.
Auf dem Schanzerkopf wartet eine weitere Schutzhütte auf die Wanderer und bietet die Gelegenheit sich vom Anstieg zu erholen, ehe es weiter in Richtung Katzenkopf und Hochsteinchen geht. Hier bieten sich tolle Aussichten nach Norden in den Hunsrück mit seinen vielen Windparks und im Winter findet man hier eine tolle Rodelpiste.
Der folgende Abstieg erfolgt über schmale Pfade durch dichte Nadelwälder, ehe wir die L239 zwischen Ellern und Thiergarten überqueren.
Auf dem weiteren Weg sind die Windräder und die Schatten ihrer Flügel unser ständiger Begleiter und auch die Geräuschkulisse verändert sich. Die Windräder zeigen sich überraschend laut.
Und auch im nun folgenden sanften Anstieg zum Hochsteinchen bleiben die Windräder sicht- und hörbar.
Und plötzlich führt uns ein schmaler Pfad dann schließlich mitten auf die Baustellenzufahrt für den Windpark am Hochsteinchen. Hier erwartet uns auch ein Hinweisschild für die Wanderer des SWS, auf dem eine Umleitung beschrieben wird, da der Höhenzug aufgrund der Baustelle umgangen werden soll. Leider verpassen wir so den denkmalgeschützten Aussichtsturm auf dem Hochsteinchen und müssen uns später erzählen lassen, dass das Hochsteinchen trotz der Baustelle für Wanderer und Radfahrer passierbar sei.
Die Umleitung führt uns durch dichten Wald über die breiten Zufahrtswege der Baustelle in Richtung Rheinböllerhütte, die Windräder prägen aber weiterhin das Bild über den Baumwipfeln.
Kurz vor dem Ende der Umleitungsstrecke dann aber noch ein weiterer Höhepunkt dieser Etappe, als wir fast über eine der mittlerweile äußerst seltenen Blindschleichen stolpern, die sich in der Sonne wärmt.
Anschließend führt uns ein schmaler Pfad bergabwärts ins Rheinböllener Gewerbegebiet, dass wir in der Nähe des Autohofes am ehemaligen Bahnübergang zwischen Rheinböllen und Rheinböllerhütte erreichen.
Etappenübersicht:
Weitere Informationen
- GPS-Daten: Rheinland-Pfalz – Hunsrück - Soonwaldsteig (Ellerspring - Rheinböllen)
- Route Aufstieg: Wanderparkplatz Ellerspring
- Route Abstieg: k.A.
- Dauer für Aufstieg: 3 Stunden
- Dauer für Abstieg: 1,5 Stunden
- Ziel Höhe / Gipfel: 650 m
- Höhenmeter: 314 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Empfohlende Wandermonate: Mai - November
- Klettersteig: nein
- Sehenswürdigkeiten: Naturschutzgebiet Glashütter Wiesen, Feuchtgebiet Schwappelbruch, Aussichtspunkt Schanzerkopf (643 m), Naturwaldreservat Katzenkopf, Aussichtsturm Hochsteinchen (648 m)
- Einkehrmöglichkeit: Café & Restaurant Malepartus, Tiefenbacher Hof, Landhaus Rheinboellen, Hotel Berz Gaststube
- Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
- Trittsicherheit: erforderlich
- Schwindelfrei: erforderlich
- Wanderkarte: Wanderkarte Soonwaldsteig, Leporello, ISBN-13 978-3899206517
- Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
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Hinweis:
Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.
Bastian D.
Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.