Nordrhein-Westfalen - Sauerland - Auf dem Sauerland-Höhenflug nach Hallenberg

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Allgemeine Infos

Das Sauerland, erste Qualitätsregion „Wanderbares Deutschland“, war über das Fronleichnams Wochenende 2017 unser Ziel. Hier dreht sich, zumindest außerhalb der Wintersaison, in touristischer Hinsicht fast alles um das Thema Wandern und so überrascht es nicht, dass sich innerhalb der Qualitätsregion nochmal ein Zusammenschluss aus „Wanderdörfern“ und „Wandergasthöfen“ gebildet hat. Im Mittelpunkt unseres Aufenthaltes stand dabei der Sauerland-Höhenflug in 250 Kilometer langer Streckenweg mit den nordrheinwestfälischen Startpunkten Altena und Meinerzhagen und dem hessischen Korbach. Hierfür hatte uns der Sauerland Tourismus e.V. in das Wanderdorf Hallenberg eingeladen, wo wir im Wandergasthof Sauerländer Hof untergebracht waren. Der Sauerländer Hof ist ein vier Sterne Haus in Familienbesitz, traditionsbewusst und dennoch mit supermoderner Einrichtung, großzügigem Wellnessbereich, Zimmerkategorien für alle Bedürfnisse und einer hervorragenden Küche. Kenny und ich hatten unser Zimmer im Gästehaus, da im Haupthaus sämtliche Zimmer allergikergerecht ausgelegt sind. Dieses ist nur einen Steinwurf vom Haupthaus entfernt und verfügt außerdem über einen Wohlfühlgarten zum Entspannen. Natürlich ist der Sauerländer Hof auch als Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland zertifiziert und Frau Bäumer, die zusammen mit ihrem Bruder Herrn Stöber das Hotel betreibt, ist ihres Zeichens selbst ausgebildete Wanderführerin und hat nicht nur deshalb alles zum Thema Wandern fest im Griff.


Tourenbeschreibung

Für das verlängerte Wochenende hatte der Sauerländer Hof ein „Wanderwochenende in zwei Etappen“ für seine Gäste ausgeschrieben, das uns natürlich interessiert hat. Zwei Etappen mit ca. 16 Kilometern wurden als geführte Wanderungen angeboten und nach unserer Tour auf dem Sauerland-Höhenflug am Vortag nahmen Kenny und ich an der geführten Wanderung teil, um uns vom Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer (ZNL) Michael Mause unterwegs alles wissenswerte erzählen zu lassen. Kurz nach dem Frühstück findet sich dann bald die heutige Wandergruppe an der Rezeption ein, Guide Michael, eine siebenköpfige Freundesgruppe auf Männertour sowie Kenny und ich. Nach einer kurzen Begrüßung durch Michael geht es dann erstmal per Shuttleservice in Richtung Wunderthausen, Startpunkt unserer Tour ist der an der L717 gelegene Wanderparkplatz Auf dem Sohl. Die Tour beginnt mit einem sanften Anstieg in Richtung des Flurstücks Heiligenborn, der über breite Waldwege in Angriff genommen wird.

Neben den Gesprächen in der Gruppe gibt es auch immer mal wieder einen kurzen Stopp, bei dem Michael Besonderheiten wie Zunderpilze oder kleine Bäume, an denen ein Rehbock gefegt, also die absterbende Basthaut seines Gehörns abgerieben hat.

 

Beim Wandern in der Gruppe vergeht die Zeit durch die Gespräche und die kurzen Ansprachen wie im Flug und bald erreichen wir den Sauerland-Höhenflug, auf dem die wir zurück nach Hallenberg laufen wollen.

 

Zunächst steht aber die Ziegenhelle auf dem Plan, mit knapp 816 Metern der höchste Punkt unserer heutigen Tour, auf der der Ziegenhelleturm tolle Ausblicke bieten soll. Ein schmaler Pfad führt uns zunächst noch über eine kleine Waldwiese, eher das Gelände steiler wird und das letzte Stück in Richtung Ziegenhelle über einen Wurzelpfad nach oben auf den breiten Waldweg führt, auf dem wir die letzten Meter zur Anhöhe in Angriff nehmen, auf der neben dem Aussichtsturm auch eine kleine Schutzhütte steht.

Leider greift hier oben jedoch der bekannte Spruch „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts…

Aufgrund des Nebels nimmt Michael auch eine kleine Veränderung am Tourenverlauf vor, wir steigen ein wenig bergab und wandern nun einige Höhenmeter unterhalb des Höhenflugs in Richtung Hallenberg. Über eine Windwurffläche geht es vorbei an einer kleinen Waldkapelle bis zum Gaulskopf, an dem wir wieder stoppen, um uns von Michael den Namen dieses Wegepunktes erklären zu lassen.

Und zwar kam es hier oben zu Beginn des 17. Jahrhunderts bei Gebietsstreitigkeiten zwischen Hallenberg und Wittgenstein zu einem großen Kampf, bei dem das Pferd des Wittgensteiner Grafen erschossen wurde. Da die Hallenberger als Sieger aus der Schlacht hervorgingen, wurde der Kopf des Pferdes als Warn- und Siegeszeichen hier aufgespießt. Heute geht zum Glück alles friedlich zu und wir gelangen bald wieder auf den Sauerland-Höhenflug, wo bald eine Kreuzung in Sicht kommt, die vertraut wirkt. Und in der Tat sind wir schon an der großen Waldkreuzung am Sperrweg angelangt, die wir von unserer Tour am ersten Tage kennen. Auf dem bekannten Weg über den Höhenflug geht es nun weiter in Richtung Heidekopfturm, allerdings führt uns Michael kurz vorher in einen anderen Weg hinein, wo eine willkommene Überraschung wartet. Während unserer Wandertour wurde hier vom Sauerländer Hof eine Survival Paket für uns abgestellt und es erwartet uns eine zünftige Brotzeit mit passenden Getränken auf uns.

 

Frisch gestärkt geht es anschließend weiter zum Heidekopfturm, wo die Aussicht etwas besser ist als morgens am Ziegenhelleturm, ehe wir durch die Wiesen oberhalb der Stadt zurück nach Hallenberg und zum Sauerländer Hof wandern, wo der Ausklang der Tour bei Kaltgetränken in der Gaststube ansteht.

 

Leider wartet nach dem folgenden Abendessen nur noch das Frühstück am Sonntagmorgen auf mich, ehe es viel zu früh nach vier tollen Tagen und drei sehr schönen Wandertouren schon wieder nach Hause geht.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: siehe Artikel
  • Route Abstieg: siehe Artikel
  • Dauer für Aufstieg: 3 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 2 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: 816 m
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Empfohlende Wandermonate: April - Oktober
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Ziegenhelleturm, Waldkapelle, Heidekopfturm, Aussichten entlang des Weges
  • Einkehrmöglichkeit: Sauerländer Hof
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: nicht erforderlich
  • Schwindelfrei: nicht erforderlich
  • Wanderkarte: geführte Wanderung
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Für Hunde sollte etwas Wasser eingepackt werden, da es unterwegs kaum Trinkmöglichkeiten gibt.

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Bastian D.

Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.

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