Luxemburg - Müllerthal - E1 Rundweg Echternach - Berdorf

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Allgemeine Infos

Im Osten Luxemburgs liegt die Region Müllerthal, auch die Kleine Luxemburger Schweiz genannt. Hauptstadt der Region ist Echternach, Luxemburgs älteste Stadt und bekannt für die Springprozession, die zum immateriellen UNESCO Weltkulturerbe zählt. Wanderern ist die Region seit einigen Jahren ein Begriff, denn der 112 km lange Müllerthal Trail gehört zu den Leading Quality Trails – Best of Europe. Rund um den Hauptweg gibt es mit den Müllerthal Trail ExtraTouren vier weitere Rundwanderungen und zusätzlich noch Tourentipps in den jeweiligen Ortschaften im Müllerthal. Wir waren auf Einladung von Luxembour For Tourism (LFT) in Echternach zu Gast und haben uns von der Schönheit der Region selbst überzeugt.

Tourenbeschreibung

Am späten Vormittag treffen Kenny und ich am Busbahnhof am Ufer des kleinen Grenzflusses Sauer Sandy von LFT, die uns heute diesen schönen Teil ihres Heimatlandes zeigen wird.Wir beginnen mit einem kurzen Rundgang durch die Stadt, über den Marktplatz vorbei am Rathaus und dem Denzelt, dem ehemaligen Gerichtsgebäude.Nebenan liegt die St. Willibrod Basilika und das benachbarte ehemalige Benediktinerkloster St. Peter und Paul, dessen Gebäude heute als Internat genutzt werden.

 

 

Anschließend gönnen wir uns auf dem Marktplatz im Hotel-Restaurant de la Basilique einen kleinen Mittagssnack, ehe wir dann die Wanderschuhe schnüren und uns aufmachen, den als E1 ausgeschilderten Rundweg zwischen Echternach und Berdorf zu erwandern. Start der Tour ist wieder am Busbahnhof, wo etliche Wanderwege starten. Wir folgen der Rue du Charly ein kurzes Stück durch den Ort, ehe wir über einen gepflasterten Weg und einen schmalen Pfad steil nach oben und aus der Stadt hinaus steigen, wo ein kleiner Pavillon Schutz vor Regen und einen schönen Ausblick auf Echternach bietet.

Hier tauchen wir auch schon in den Wald ein, erste Felswände und Steinbrocken geben bereits einen Eindruck von dem, was uns heute noch erwartet und weshalb die Gegend auch als Luxemburger Schweiz bezeichnet wird.

Und dann erreichen wir auch schon das erste Highlight der Wanderung: die spektakuläre Wolfsschlucht. Bis zu 50 Meter hoch ragen die steilen Sandsteinfelsen links und rechts empor, das etwas beklemmende Gefühl in der engen Schlucht wird dann noch dadurch erschwert, dass es zunächst über eine Felsentreppe steil nach unten und auf der anderen Seite wieder steil bergauf geht. Einzig der Wolf fehlt, dafür steht Kenny Modell.

Bevor man weiter in Richtung Berdorf wandert gibt es hier außerdem die Möglichkeit, über eine weitere steile Treppe zu einem Aussichtspunkt über der Wolfsschlucht zu kraxeln, der schöne Aussichten ins Sauertal und über die grüne Grenze bietet.

Wieder in der Schlucht angekommen, wandern wir weiter durch deren felsige Ausläufer, bis wir zu einem Wanderparkplatz mit einer kleinen Schutzhütte gelangen.

Nach einem kurzen Wegstück durch dichteren Wald weichen jedoch schon bald die Bäume wieder den Felsen und die nächsten spektakulären Formationen warten auf uns. Teilweise windet sich der Wanderpfad durch enge, verwinkelte Felslücken und so wundert es nicht, dass einer der Abschnitte auch Labyrinth genannt wird.

 

Weiter geht es durch die beeindruckende Felsenlandschaft, vorbei am Besucher- und Wanderparkplatz Perekop an der Straße zwischen Echternach und Berdorf, ein Felsriese, den man offensichtlich über einen Weg außen herum erwandern oder aber durch eine der Felslücken über eine Leiter erklimmen kann.

Da es mittlerweile angefangen hat zu regnen, bleiben wir allerdings auf unserem Weg und wandern weiter in Richtung Hohllay und Amphitheater entlang eines größtenteils ausgetrockneten Flußbetts, das sich zwischen den Felsen hindurch schlängelt.

 

Und dann erreichen wir die Hohllay, einen beeindruckenden, ausgehöhlten Felsen, durch den unser Weg führt.

 

Hier wurde früher das Material für die in der Region benötigten Mühlsteine abgebaut und so die Hohllay durch Menschenhand geschaffen. Das gilt auch für das sich gleich anschließende Amphitheater, allerdings wurde hier kein Durchbruch geschaffen und so dient die Höhle heute als kleine Konzertbühne, wir selbst bekommen ebenfalls eine kleine Klangkostprobe von einer sangesfreudigen Wanderin und sind sehr beeindruckt von der Akustik.

Außerdem liegt hier ein weiterer Wanderknotenpunkt, an dem wir kurz darüber nachdenken den kurzen Weg nach Berdorf zu nehmen und bei einer gemütlichen Einkehr auf das Ende des stärker werdenden Regens zu warten.

Da wir uns nicht recht entscheiden können, hilft ein Münzwurf, der uns das Weiterwandern befiehlt. Da kann man wohl nichts machen… allerdings geht es von nun über die verbliebenen gut 7 km durch dichten Wald, der den Regen einigermaßen abhält. Und da wir uns nun auch nicht mehr den Weg durch enge Felsspalten und über steile Treppen bahnen müssen, kommen wir auf dem schönen, leicht abschüssigen Waldpfad auch entsprechend schnell vorwärts.

 

Nach einiger Zeit wir der Abstieg dann etwas steiler, vorbei an einem Aussichtspunkt und einem kleinen Teich plätschert nun ständig ein Bach um uns herum und schließlich erreichen wir mit dem Hotel Belair die Ausläufer Echternachs.

Es geht noch vorbei am Campingplatz und einigen Wohnhäusern und schon sind wir wieder am Busbahnhof angelangt. Nach einer tollen Wanderung verabschieden wir uns hier von unserer netten Begleitung Sandy und machen uns auf den Weg nach Vianden, von wo aus wir am nächsten Morgen auf den Escapardenne Eisleck Trail erkunden wollen. Doch leider habe ich am nächsten Morgen einen kleinen Unfall mit der Folge einer Innenbandzerrung, die uns da einen Strich durch die Rechnung macht. Da blieben nur noch ein kurzer Spaziergang durch den Ort und ein kurzer Abstecher zum Campingplatz Kautenbach, auf dem wir die nächste Nacht in einem Glamping-Pod verbracht hätten.

Aber wie heißt es so schön, aufgeschoben ist nicht gleich aufgehoben.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: siehe Artikel
  • Route Abstieg: siehe Artikel
  • Dauer für Aufstieg: 2 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 2 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Empfohlende Wandermonate: April - Oktober, nicht bei Eis und Schnee
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Willibrod Basilika, Abtei Echternach, MArktplatz Echternach, Wolfsschlucht, Labyrinthe, Perekop, Hohllay, Amphitheater
  • Einkehrmöglichkeit: Hotel Trail-In Berdorf, Lokale in Echternach
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: nicht erforderlich
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Bastian D.

Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.