Baden-Württemberg – Schwäbische Alb – Albsteig (Etappe 4, Aalen-Unterkochen – Heubach)

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Baden-Württemberg – Schwäbische Alb – Albsteig (Etappe 4, Aalen-Unterkochen – Heubach) by Bastian D.

Allgemeine Infos

Zum zweiten Bloggerwandertag der Top Trails of Germany hatten wir uns für ein Wanderwochenende auf dem Albsteig in Baden-Württemberg beworben und bekamen zu unserer Freude  auch den Zuschlag hierfür. Um die verschiedenen Regionen der Alb abzudecken hatten sich die Verantwortlichen des Albsteigs jeweils eine Etappe aus jeder Region für unsere Wanderungen ausgewählt. Zum Auftakt ging es für mich auf die Ostalb nach Aalen, wo ich im Ramada Hotel  Limes Therme hoch über der Stadt untergebracht war. Nach einem entspannten Nachmittag in der Therme geht es am nächsten Morgen für mich los, nach einem reichhaltigen Frühstück fahre ich mein Auto zunächst zum Etappenziel in Heubach, von wo aus mich ein Taxi zum Etappenstart in Unterkochen bringt.

Tourenbeschreibung

Im Programm von der Schwäbischen Alb Tourismus schreibt mir Julia, ich soll in Unterkochen die Knöcklingstraße bis zum Ende durchfahren.

Oben angekommen bin ich da nicht unbedingt traurig drüber, rund 600 Meter Wegstrecke habe ich so schummelnderweise schon hinter mich gebracht, ehe es von hier in den steilsten Teil des Aufstiegs zum Aalbäumle geht. Der schmale Asphaltstreifen als Auslauf der Straße verschwindet bald hinter mir und ich tauche ein in den Wald, durch den mich schmale, teils recht zugewucherte Pfade führen. Auch wenn man den Weg hier teilweise nur erahnen kann, ein Verlaufen ist dank der lückenlosen Beschilderung kaum möglich.

Nach ungefähr einem Kilometer habe ich die Steigung hinter mir und erreiche die Schutzhütte Frieda, flacheres Gelände und kurz darauf die Schutzhütte Frieda. Nun ist es auch nicht mehr weit zur nahegelegenen Grillhütte und dem in der Nachbarschaft aufragenden Aalbäumle Aussichtsturm.

Auf den Turm muss ich natürlich rauf, um mir mal einen Überblick über die Ostalb zu verschaffen. Und der Aufstieg lohnt sich, der Aussichtsturm bietet einen tollen Ausblick über Aalen und die Ostalb.

Nachdem ich den Ausblick genossen habe mache ich mich wieder auf den Weg, der mich nun über  schattige Pfade und Waldwege ins Finstertal und über das Essinger Feld führt, ehe der nächste Anstieg auf mich wartet.

Nachdem mich der erste Stich über einen Asphaltweg wieder in den Wald geführt hat, folge ich schmalen, naturnahen Pfaden, die mich schließlich auf den Volkmarsberg führen, mit 738 Metern Höhe der höchste Punkt der heutigen Etappe. Entsprechend komme ich bei den teils steilen Wegstücken auch ein wenig ins Schnaufen und freue mich, als ich oben ankomme. Hier steht eine weitere Grillhütte mit großflächiger Außenanlage und zahlreichen Bänken neben einem weiteren Aussichtsturm. Diese Kombination scheint hier beliebt zu sein. Und ich kann es verstehen.

 Leider ist der Aussichtsturm verschlossen und der ganz große Überblick bleibt mir verwehrt, aber auch die Bänke der Grillanlage bieten schöne Aussichten.

Nach einer kurzen Pause folge ich dem Fahrweg zur Grillhütte bergab und werde dann über schmale Pfade auf einen breiten Waldweg geleitet, auf dem ich entsprechend schnell vorankomme. Hier sind nun bei bestem Wetter einige Leute unterwegs, die die für den 30. September hohen Temperaturen genießen. Mountainbiker und Wanderer teilen sich die Wege und nicht wenige kehren wie ich auch im Gasthof Tauchenweiler ein.

Nach der Stärkung heißt es dann wieder volle Fahrt voraus, es geht weiter auf der Waldautobahn, bis ich nach einer guten halben Stunde westlich der kleinen Ortschaft Lauterburg freies Feld erreiche.

Lauterburg ist nach einigem Zickzack schnell über einen Wirtschaftsweg erreicht, auf den letzten Metern muss ich mir diesen allerdings mit einigen Autos teilen, hier ist offenbar eine Umleitung errichtet worden, entsprechend ist auch die Durchfahrtsstraße im Ort gesperrt. Ein weiterer schöner Rastplatz hinter Lauterburg läutet dann den letzten Abschnitt der Etappe ein. Die Wegweiser führen mich wieder in den Wald in Richtung Rosenstein, einem auf dem es ein dichtes Wanderwegenetz, Biketrails, Kletterrouten und mit der Waldschänke auch eine weitere Einkehrmöglichkeit gibt.

Und natürlich die Ruine der 1250 erbauten Burg Rosenstein, die über der Stadt Heubach thront. Diese wurde bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts von der Besitzerfamilie verlassen. Neben dem Zahn der Zeit haben allerdings auch die Heubacher Einwohner schon in diesen Zeiten an der Burg genagt und sie als Steinbruch genutzt, so dass heute lediglich noch die Westwand des Pallas steht. Einige der hier verlaufenden Pfade führen zu schönen Aussichtspunkten, aber auch die noch stehende Wand bietet durch ihre Fenster tolle Ausblicke über Heubach.

Von der Ruine aus führen mich die letzten Meter der Tour nun steil bergab, vorbei an einigen Felsformationen und Höhlen zum Wanderparkplatz in Heubach, wo mein Auto auf mich wartet.

Nach 20 abwechslungsreichen Kilometern und einem sehr schönen Tag auf dem Albsteig steht nun noch eine ca. 40 minütige Fahrt zu meiner nächsten Unterkunft, dem Gasthof Lamm in Schlat an, ehe es am nächsten Morgen auf Etappe 7 des Albsteigs geht. Der Gasthof befindet sich mitten im Ort in einem für die Region typischen, alten Gasthaus, an das außerdem die Manufaktur Jörg Geiger anschließt. Herr Geiger, auch Inhaber des Gasthofs Lamm, begrüßt mich persönlich und lädt mich zu einer kleinen Erkundungstour ein. Im inneren ist der Gasthof sehr modern, in der gemütlichen Lounge bekomme ich einen kurzen Film zur Vorstellung der Manufaktur gezeigt und dazu leckere Priseccos zum Probieren gereicht. Dann geht es nach draußen und Herr Geiger erzählt mir mehr über seine Manufaktur, wo er sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Produkte aus heimischen Obstsorten herzustellen, die teilweise schon in Vergessenheit geraten waren. Diese wachsen auf den Streuobstwiesen in der Region und es gibt ein großes Netzwerk an lokalen Lieferanten, die ihr Obst direkt zur Manufaktur bringen Dabei tüftelt Herr Geiger mit viel Liebe an immer neuen Produkten, indem er verschiedene Gewürze dazu gibt oder seine Erzeugnisse beispielsweise in alten Whiskey Eichenfässern reifen lässt, wodurch eine neue Geschmacksnote mit leichtem Whiskeyaroma entsteht. Ein sehr interessanter Rundgang, allerdings blieb nach dem langen Tag nicht jedes Detail bei mir hängen, deshalb empfehle ich bei Interesse einen Blick auf die sehr informative Homepage der Manufaktur. Ehe es dann zum Abendessen in die Gaststube ging, bezog ich mein Zimmer. Modern, aber passend zum Stil des Gasthofs rustikal gehalten und dabei sehr gemütlich. Aufs anschließende Essen freue ich mich schon seit der Ankunft und bin gespannt auf die mit vielen Auszeichnungen aufwartende Küche. Und werde nicht enttäuscht. Ein sehr leckeres Drei Gänge Menü erwartet mich und ich komme zu dem Entschluss, dass dieser Wandermonat öfter sein könnte… Nach dem Essen sichte ich noch kurz die Bilder, die ich auf der Tour geschossen habe, ehe es auf mein Zimmer geht, um mich für die siebte Etappe am nächsten Morgen auszuruhen.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: siehe Tourenberschreibung
  • Route Abstieg: siehe Tourenbeschreibung
  • Dauer für Aufstieg: 4 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 3 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: 792 Meter
  • Höhenmeter: 560 Meter
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Empfohlende Wandermonate: ganzjährig
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: aussichtsreiche Tour mit Aussichtstürmen auf dem Aalbäumle und dem Volkmarsberg Ruine Rosenstein, Felsformationen und Höhlen
  • Einkehrmöglichkeit: direkt am Weg gelegen: Gasthof Tauchenweiler, Waldschänke am Rosenstein
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: nicht erforderlich
  • Schwindelfrei: nicht erforderlich
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Bastian D.

Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.

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