Bayern - Fränkische Alb - Thanngraben / Schwarzachklamm

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Bayern - Fränkische Alb - Thanngraben / Schwarzachklamm by wandersuechtig.de

Allgemeine Informationen

Auf einer Länge von über zwei Kilometern hat sich der Flusslauf der Schwarzach südlich von der Gemeinde Schwarzenbruck schluchtartig in den Burgsandstein eingeschnitten. Sowohl der Gesteinsaufbau, als auch die vielfältigen Erosions- und Verwitterungsformen lassen sich hier gut studieren. Der im westlichen und südlichen Mittelfranken weit verbreitete Burgsandstein bildet die Felswände der Schwarzachschlucht. Der Burgsandstein entstand vor ungefähr 215 Millionen Jahren während der Zeit des Mittleren Keupers. Ehemals setzten sich am Rand eines großen flachen Beckens Sand und Schlamm aus den umgebenden Gebirgen ab. Die Sande wurden anschließend zu Sandsteinen verfestigt, aus den Schlämmen wurden Tonsteine. Die Sandsteine zeigen heute noch eine interne Schrägschichtung, die während der Ablagerung entstand und auf wechselnde Ablagerungsbedingungen von Flusssystemen hinweist. Wie aber entstand die Schwarzachschlucht bzw. Schwarzachklamm? Die Gestaltung eines Tales durch einen Fluss hängt wesentlich von der Beschaffenheit des Untergrundes und von der Erosionskraft des Flusses ab. Hartes, widerstandsfähiges Gestein verengt ein Tal zur Schlucht. Der widerstandsfähige Burgsandstein bot der Schwarzach nur entlang von Klüften und Schichtungsstörungen die Möglichkeit, sich tief einzuschneiden. Harte Sandsteinlagen zeigen sich standfest genug, die steilen Schluchtwände zu bilden. Weniger harte Sandsteinbereiche und zwischengeschaltete Schwächezonen, wie Tonlagen werden an den Schluchtwänden jedoch – vor allem bei Hochwsser – abgetragen. Das verursacht stellenweise auch die seitliche Unterspülung der Uferbereiche. Unter Dächern aus hartem Sandstein entstehen so tiefe Auskolkungen und Uferhöhlen. Die Erosionskraft eines Flusses ist abhängig von seinem Gefälle. Das relativ hohe Gefälle der Schwarzach ist die Folge eines Ereignisses vor etwa 1,5 Millionen Jahren. Der Main durchbrach damals bei Eltmann den Steigerwald und floss anschließend nicht mehr nach Süden hin zur Donau, sondern nach Westen zum Rhein. Die mainfränkischen Flüsse und damit die Schwarzach wurden durch diese Umlenkung mit dem Rheinsystem verbunden und hatten plötzlich einen kürzeren Weg zum Meer mit steilerem Gefälle und damit eine größere Erosionskraft. Seit 1936 ist die Schwarzachklamm ein ausgewiesenes 41 Hektar großes Naturschutzgebiet und wurde vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als eines der 100 schönsten Geotope Bayerns ausgezeichnet.

Tourenbeschreibung

Ausgangspunkt unserer heutigen Wandertour ist die idyllisch gelegene Ortschaft Altenthann, ein Ortsteil der Gemeinde Schwarzenbruck (Höhe 480 m). Startpunkt hier war der Dorfweiher in der Ortsmitte (Anhaltspunkt für das Navigationssystem: Ochenbrucker Straße 30, 90592 Schwarzenbruck).

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Parkmöglichkeiten bietet der direkt am Weiher gelegene Gasthof „Weißes Kreuz“. Von hier wandern wir die Ochenbrucker Straße entlang, passieren den Weiher sowie das alte dahinterliegende Feuerwehrgerätehaus.

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Nach ca. 50 m biegen wir rechts ab (Straße Mausleiten) dem Wegweiser in Richtung Mosthaus folgend. Nach wenigen Minuten (reine Gesamtgehzeit 5 Minuten) wandern wir zwischen dem ehemaligen Schulhaus (links) und dem Mosthaus (rechts) hindurch.

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Nach dem alten Schulhaus aus Sandstein geht es kurz auf einem schmalen Pfad bergab, bis wir eine Wanderkarte erreichen. Hier stoßen wir auf den fränkischen Jakobsweg (Wegmarkierung weißes Muschelsymbol auf blauem Grund). Rechterhand von uns liegt die evangelische Pfarrkiche St. Veit, welche heute noch vom tiefen Befestigungsgraben umgeben ist.

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Ihr viereckiger Turm mit der flachgedeckten Haube, einer sog. „Welschen Haube“, schaut nur wenig über das Dach des Langhauses. Teile ihrer Grundmauern gehen zurück bis in das Jahr 1100 als die adeligen Ritter von Thann am Ort der heutigen Kirche ihren Herrensitz hatten. Urkundlich erwähnt wurde die ursprünglich als Nikolauskapelle errichtete Kirche schließlich 1464 als sie ihren heutigen Namen „St. Veit“ erhielt. Ende des 17. Jahrhunderts war die damalige Kirche allerdings durch einen Blitzeinschlag im Turm so stark beschädigt worden, dass sie von den Altenthannern fast vollständig abgerissen wurde. Doch bereits 1697 konnte die Wiedereinweihung der neu errichteten Kirche St. Veit gefeiert werden, so wie sie bis heute dank mehrfacher Renovierungsarbeiten zu sehen ist. Von hier geht es zwischen den Absperrpfosten hindurch abwärts in den sog. Thanngraben. Beim Thanngraben handelt es sich um eine kleine aber trotzdem wildromantische Schlucht, welche von stark verwitterten Felsformationen aus Sandstein umschlossen wird. An den Oberhängen und am Oberlauf des Thanngrabens findet man den braun-grauen Rhätsandstein. Gleich zu Beginn der Schlucht entspringt linkerhand von uns ein kleiner Bach, welcher der Schlucht ihren Namen gab.

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Nach knapp 500 Metern gelangen wir an einen kleinen, künstlich angelegten Fischteich. Kurz darauf passieren wir einen Felsbrocken mit Hinweistafel.

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Wir folgen dem Jakobsweg nun auf einem breiten geschotterten Forstweg weiter in den Wald hinein. Nach einer reinen Gesamtgehzeit von 20 Minuten erreichen wir eine Weggabelung (Höhe 413 m), an welcher wir uns links bergabwärts halten.

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Ab hier wandelt sich unser Weg in einen schmalen Wurzelsteig. Nach rund 200 m gilt es, eine etwas steilere Passage zu meistern. Am Ende unseres Abstieges angelangt queren wir eine kleine Holzbrücke (Höhe 393 m).

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Ab diesem Teilabschnitt heißt das Bächlein Höhenbach. Wir wandern nun auf dem Waldsteig ein kurzes Stück parallel entlang des Bachverlaufes.

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Der Steig wird nun immer schmäler und schlängelt sich wunderschön durch diverse Baumgruppen.

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Nach einiger Zeit verläuft der Weg parallel zu einer neu angelegten Forststraße, welche neben dem Höhenbach angelegt wurde. Wer diesen Wegabschnitt noch vor der Rodung im Jahr 2014 kannte, wird diesen nach dem massiven Eingriff in die Natur kaum mehr erkennen.

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Wir folgen dem Steig weiter durch schattigen Nadelwald bis wir am Ende auf einen breiten geschotterten Forstweg stoßen.

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Diesem folgen wir weiter und gelangen an eine Weggabelung. Rechts von uns liegt die Ortschaft Rummelsberg sowie der kleine Weiler Mauschelhof (reine Gesamtgehzeit 45 Minuten). Ein auf der gegenüberliegenden Seite angebrachter Wegweiser leitet uns linkerhand (Wegmarkierung weiße Ziffer Zwei auf blauem Grund) in Richtung blaues Kreuz Schwarzachtalweg.

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Wir folgen der Straße für ca. 100 m überqueren den Höhenbach erneut an einer Brücke und biegen nach dem Passieren nach rechts auf einem Schotterweg ab.

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Der Weg führt uns nun an die Fröschauer Weiher.

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Nach dem Passieren der Weihergruppen gelangen wir an die dahinterliegende Staatsstraße (Nr. 2401).

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Das Überqueren erfordert verkehrsbedingt erhöhte Vorsicht. Der  auf der anderen Straßenseite weiterverlaufende Weg führt uns an einem  rechterhand liegenden kleinen Biotop vorbei zur Schwarzach.

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Der Fluss wird hier mittels einer Brücke gequert und kurz darauf steigen wir kurz etwas an, eher wir an eine Weggabelung stoßen (reine Gesamtgehzeit 55 Minuten).

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Ab hier folgen wir neben dem blauen Kreuz auf weißem Grund (Schwarzachtalweg) auch noch der Wegmarkierung des Fränkischen Dünenwegs, auf welchem wir nun ein Teilstück zurücklegen werden. An der Weggabelung biegen wir also rechts ab und folgen dem breiten sonnigen Schotterweg, vorbei an ein paar vereinzelten Häusern.

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Bald treten wir wieder in ein Waldstück, wo wir unter anderem unter einer beeindruckenden Zugbrücke aus Steinquadern hindurchschreiten.

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Wenige Meter nach der Brücke treten wir wieder aus dem Wald heraus und stoßen auf einen Radweg, welchen wir rechts weiter folgen. Wir überqueren die Schwarzach erneut und gelangen an die viel befahrene Bundesstraße 8.

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Diese überqueren wir unter Nutzung der dortig angebrachten Fußgängerinsel. Auf der gegenüberliegenden Seite treffen wir auf die Straße „Zum Schwarzachtal“.

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In diesem Straßenzug passieren wir linkerhand zwei ältere aus Sandstein erbaute Häuser, ehe wir nach einem Stromhäuschen in den sogenannten Schwarzachgrund gelangen (reine Gesamtgehzeit 1 Stunde und 10 Minuten). Hier folgen wir den sonnigen Weg parallel zur Schwarzach.

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Die hier angebrachten Wegetafeln zeigen bereits unser nächstes Ziel, die Gustav Adolf Höhle in der Schwarzachklamm, an. Nach rund 500 m verlassen wir den Schwarzachgrund nach rechts und folgen bergan dem Fränkischen Dünenweg etwas in ein schattiges Waldstück.

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Nach kurzer Zeit zweigen wir wieder links und unmittelbar darauf wieder rechts ab. Nun befinden wir uns wieder auf dem Schwarzachgrund.

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Kurz darauf wandern wir unterhalb des beeindruckenden Petzenschlosses vorbei, welches auf steilem Fels über dem Fluss thront (reine Gesamtgehzeit 1 Stunde und 25 Minuten).

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Dieses Schloss wurde 1562 von Sigmund Pfinzing im Renaissancestil als Wasserburg errichtet. Kurz nach dem Schloss stoßen wir wieder auf eine Wohnsiedlung. Hier halten wir uns rechts bergan (Dürenhembacher Straße) und danach gleich wieder links (Hirtenweg). Die Wegweiser zeigen uns den Weg in Richtung Schwarzachklamm.

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Wir wandern das Sträßchen abwärts und gelangen unmittelbar darauf an eine Brücke, welche uns über die Schwarzach führt. Nun wandern wir zu Beginn parallel zur Schwarzach am Wald entlang

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bis wir an die nächste Brücke gelangen, an welcher wir den Fluss erneut überqueren. Hier angebrachte Hinweistafel des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg geben uns Aufschluss darüber, dass die Schwarzach ihren Quellenursprung in Neumarkt i. d. Opf. hat und östlich von Schwabach in die Rednitz einmündet.

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Somit hat der Fluss ein Einzugsgebiet von 346 Quadratkilometern. Die Wasserführung des Flusses im Bereich Gsteinach beträgt bei Niedrigwasser 0,54 Kubikmeter/Sekunde und bei Mittelwasser 3,28 Kubikmeter/Sekunde. Im Dezember 1993 betrug diese sogar 100 Kubikmeter/Sekunde. Unmittelbar nach der Tafel markiert die erste Sandsteinwand den Eingang in die Schwarzachklamm (reine Gesamtgehzeit 1 Stunde und 40 Minuten).

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Wir wandern noch an weiteren Steinformationen vorbei und treten bald darauf wieder aus dem Wald heraus. Linkerhand führt eine Brücke erneut über die Schwarzach, wobei wir jedoch am Nordufer geradeaus weiterlaufen, vorbei an einer senkrechten Sandsteinwand.

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Genau auf diesem Areal befand sich ehemals ein Granitwerk sowie eine Gastwirtschaft, welche 2006 jedoch abgerissen wurde. Aktuell ist geplant diese Fläche wieder zu renaturieren.  Im Anschluss tauchen wir wieder in den Wald ein und stellen fest, dass wir jetzt in der Schwarzachschlucht angekommen sind. Rechts von uns türmen sich faszinierende Sandsteingebilde mit unterschiedlichsten Farben auf.

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Kurz darauf wandern wir um ein enges Felseneck und erreichen die dahinter liegende Gustav-Adolf-Höhle mit einer zur Rast einladenden Bank sowie einer oberhalb der Höhlendecke angebrachten Gedenktafel (reine Gesamtgehzeit 1 Stunde und 50 Minuten).

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Die Höhle kam deswegen zu ihrem Namen, da der Schwedenkönig Gustav-Adolf am 31. Juli 1632 erfolgreich aus der Schlacht im dreißigjährigen Krieg bei Burgthann-Fröschau als Sieger hervorging und er auf seinem Rückweg nach Nürnberg an diesem Platz ein Feldgottesdienst mit dem Nürnberger Pfarrer Cornelius Mareius abgehalten haben soll. Direkt neben der Höhle befindet sich ein markantes Felsentor, welches ebenfalls eine Art Wahrzeichen der Schwarzachklamm ist. Dieses durchschreiten wir und wandern eng zwischen der Schwarzach und den Klammwänden entlang.

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Wenige Meter dahinter treffen wir auf eine hohe Sandsteinwand, in welche ein Wohnanwesen in den Fels eingelassen wurde. Nun steigen wir über Stufen wieder aufwärts aus der Klamm heraus und folgen der dortigen Straße (Felsenweg) geradeaus.

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Bald zweigt der Fränkischen Dünenweg/Schwarzachtalweg linkerhand ab und Treppen führen uns wieder abwärts. Nach einigen Treppen treffen wir links unseres Weges auf das Flusskraftwerk-Gsteinach mit kleiner Staustaufe, welches seit dem 19. Jahrhundert besteht (reine Gesamtgehzeit 1 Stunde und 55 Minuten). In den Sommermonaten kann das hinter den begrünten Bäumen liegende Kraftwerk leicht übersehen werden.

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Eine Hinweistafel weist jedoch zusätzlich darauf hin.  Im Jahre 1948 wurde in das Kraftwerk eine zweite Turbine eingesetzt. An diesem Flusskraftwerk wird die Energie des angestauten Wassers über Turbinen in elektrischen Strom umgewandelt (Fallhöhe 4 m, Leistung 82 KW). Heute befindet sich das Kraftwerk in Privatbesitz. Wir steigen weiter abwärts, wandern unter einem Felsüberhang hindurch und gelangen wieder in die Klamm.

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Ab hier folgen wir wieder dem Flusslauf der Schwarzach.

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Nach kurzer Zeit befindet sich rechts von uns hangaufwärts die Schwarzenbrucker Kläranlage, welche das geklärte Wasser in die Schwarzach einleitet. Aus Sicherheitsgründen wurde der hier befindliche Baumbestand im Jahre 2012 komplett abgeholzt, was für Unmut in der Bevölkerung sorgte.

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An weiteren Felsgebilden vorbei

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erreichen wir einen kleinen Steg, welcher uns an einen kleinen, niedrigen Felsdurchlass (Hier ist Vorsicht geboten Kopf einziehen!) leitet. Diesen durchschreiten wir und steigen dahinter eine Holztreppe abwärts.

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Nun befinden wir uns in der sog. Karls-Höhle, in welcher auch eine kleine Quelle entspringt (reine Gesamtgehzeit 2 Stunden und 5 Minuten). Nach der Höhle wandern wir über weitere Stege, welche uns an den Felswänden vorbeiführen und direkt oberhalb der Schwarzach verlaufen.

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Der Weg führt uns nun wieder durch Wald, vorbei an weiteren Felswänden bis wir das Ende der Schwarzachklamm erreichen.

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Nun schreiten wir weiter durch Nadelwald bis wir rechterhand auf eine Treppe stoßen.

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Diese  steigen wir hinauf, wobei wir ungefähr auf der Hälfte rechterhand an eine Quelle stoßen, welche aus der mittleren Burgsandsteinschicht zu Tage tritt.

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Nachdem wir alle Treppen überwunden haben gelangen wir an die idyllisch gelegene Waldschänke Brückkanal (reine Gesamtgehzeit 2 Stunden und 15 Minuten / Höhe 400 m / Öffnungszeiten: Montag Ruhetag, ansonsten täglich von 10-22 Uhr).

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Nach einer ausgiebigen Rast und einer deftigen Brotzeit geht es für uns wieder weiter am Außenausschank vorbei,

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durch zwei versetzte Holzzäune hindurch wo wir nochmals auf eine Infotafel zur Schwarzachschlucht stoßen.

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Kurz darauf erreichen wir den Ludwig-Donau-Main-Kanal sowie die links von uns liegende Kanalbrücke (Brückkanal). Hier wurde der Kanal mittels einem beeindruckenden Bauwerk und beispielhafter Ingenieurskunst mit einer Länge von 90 m, einer Breite von 6,2 m sowie einer Bogenhöhe von 17m über die Schwarzachklamm geführt. Die Brücke verfügt über ca. 3 m dicke Mauern aus Sandsteinquadern und einen neugotischen Innenraum. Erbaut wurde die Kanalbrücke in den Jahren 1839 – 1841 unter König Ludwig I. . Da während der Bauphase die kühne Konstruktion mehrfach einstürzte, konnte diese erst im Jahre 1845 endgültig in Betrieb genommen werden.

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Wir wandern über dieses Aquädukt (Wegmarkierung blauer Strich auf weißem Grund), wobei wir direkt hinter der Brücke an einem Wegweiser (Weg Nr. 4) uns wieder in Richtung Schwarzachschlucht orientieren.

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Wir folgen den Weg wieder in den Wald hinein, wo wir u. a. einen umgestürzten Baum und eine kleine Brücke passieren sowie direkt unterhalb eines Strommastes hindurchwandern (reine Gesamtgehzeit 2 Stunden 25 Minuten).

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Kurze Zeit später kommen wir auf einen breiten Forstweg welchen wir weiter folgen.

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Nach einigen Metern folgen wir weiter dem nach links auf einen schmalen Wurzelsteig abzweigenden Weg Nr. 4 (reine Gesamtgehzeit 2 Stunden 35 Minuten).

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Da wir uns nun direkt oberhalb der Schwarzachschlucht befinden, bieten sich uns immer wieder tolle Ausblicke in die Klamm selbst, das Flusskraftwerk oder auch auf das in die Sandsteinwand eingelassene Haus am Beginn der Schlucht.

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Am Ende des Waldsteiges treffen wir auf eine Wegetafel, welcher wir nun über den Weg-Nr. 1 (Richtung Gustav-Adolf-Höhle)  über Treppen abwärts bis zu einer Brücke über die Schwarzach folgen.

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Nachdem wir die Brücke überquert haben, befinden wir uns nun wieder auf der Route, welche wir als Hinweg gewählt haben (reine Gesamtgehzeit 2 Stunden und 50 Minuten). Nach der Brücke halten wir uns somit rechts und wandern nun wieder analog unserer Hinweges zurück. Nach einer reinen Gesamtgehzeit von 4 Stunden und 30 Minuten sowie 100 Höhenmetern im Anstieg erreichen wir wieder den Ausgangspunkt unserer Tour. Hier lässt sich die Tour auch mit einer Einkehr im Gasthaus Weißes Kreuz (Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag ab 9 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag) beschließen. 

FAZIT: Gerade im Sommer bietet sich die Schwarzachklamm an, da die Bäume und Felswände Schatten spenden. Auch eine Begehung mit Hund ist ideal, da dieser sich in der Schwarzach gut abkühlen kann. An Wochenenden ist dieser Tourenabschnitt jedoch teilweise überlaufen, da viele Wanderer den Biergarten Brückkanal für eine gemütliche Einkehr bzw. als gute Parkmöglichkeit nutzen. Ansonsten gibt es auf der gesamten Strecke immer wieder tolle und abwechselnde Sehenswürdigkeiten. Bei Nässe ist in der Schlucht jedoch Vorsicht geboten, da der Boden sich ziemlich schnell in eine Rutschbahn verwandelt. Eine Begehung mit Kinderwagen ist nicht möglich.

 

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: analog unserer Aufstiegsroute siehe unten
  • Route Abstieg: Altenthann - Fränkischer Jakobsweg - Weg Nr. 2 (weiße Ziffer auf blauem Grund) - Fränkischer Dünenweg/Blaukreuz - Waldschänke Brückkanal - Blauer Strich - Weg Nr. 4 (weiße Ziffer grüner Grund) - Weg Nr. 1. (weiße Ziffer grüner Grund) - Fränkischer Dünenweg/Blaukreuz - Weg Nr. 2 (weiße Ziffer auf blauem Grund) - Fränkischer Jakobsweg - Altenthann
  • Dauer für Aufstieg: 2,5 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 2 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: 490 m
  • Höhenmeter: 390 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Empfohlende Wandermonate: April - Oktober
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Pfarrkirch St. Veit, Thanngraben, Fröschauer Weiher, Zugbrücke, Petzenschloss, Gustav-Adolf-Höhle, Flusskraftwerk Gsteinach, Karlshöhle, Waldschänke Brückkanal, Brückkanal
  • Einkehrmöglichkeit: Gasthof Weißes Kreuz, Waldschänke Brückkanal
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: nicht erforderlich
  • Wanderkarte: Kompass Nr. 170
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Sebastian

Was zunächst mit einer gewissen Skepsis begann, da es immer hieß Wandern ist etwas für ältere Leute, schlug ganz schnell in eine große Leidenschaft um und gipfelte letztendlich in einer Sucht. Mit meinen Berichten möchte ich euch helfen diese lebenslängliche Krankheit so gut wie möglich zu überstehen und die Symptome etwas zu lindern.

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