Der Auenfeldjet – Mehr als nur eine Verbindung!

geschrieben von
Der Auenfeldjet – Mehr als nur eine Verbindung! by Verena

Nur was wir vollenden zählt, nicht was wir uns vornehmen! (Lydia Strolz, ehemalige Geschäftsführerin, 1981)

Der Auenfeldjet – Mehr als nur eine Verbindung!

Wenn man normalerweise von einer neuen verfügbaren Verbindung oder Skischaukel in den Alpen spricht, dann ist dies meist eine logische abzusehende Erweiterung von Skigebieten in unserer heutigen Zeit. Bei dem Zusammenschluss von Lech/Zürs und Warth-Schröcken kann dies nicht so einfach stehen gelassen werden.  Die Idee für die Zusammenschließung der beiden Skigebiete war schon vor 42 Jahren geboren und wurde somit zu einem emotionalen Abschluss gebracht.

Von den Anfängen des Skilaufs...

Die Region um den Arlberg stand schon immer für Pioniergeist und Treiber des modernen Skilaufens. Bereits 1894 pendelte der damalige Warther Pfarrer Johann Müller mit Skiern zwischen Warth und Lech. Inspiriert wurde er von den Skandinaviern, welche sich dank Skiern und trotz Schneemassen von Ort zu Ort fortbewegten. Für die ersten Übungsschwünge wählt er aber die schützende Nacht, um bei der Bevölkerung nicht als verrückt dazustehen. Die Vorreiter aus dem schönen Arlberg waren es dann auch, welche die ersten Skilifte Österreichs entstehen ließen. Somit kann man mit Fug und Recht behaupten, dass das alpine Skilaufen in dieser Region entstand. Zahlreiche Persönlichkeiten der Region, wie die in den 80ern zuständige Geschäftsführerin Lydia Strolz, sowie der jetzt verantwortliche TR DI Michael Manhart, Geschäftsführer Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH, hatten schon früh erkannt, dass eine Verbindung der beiden aktuellen Skigebiete Lech Zürs und Warth-Schröcken für beide Seiten und vor allem auch der Region, Vorteile bringen würde. Auf die Verwirklichung dieses „Traumes“ musste man aber noch 42 Jahre bis zum heutigen Zeitpunkt warten.

...bis zur Verbindung der Top-Skigebiete.

Mit der Skisaison 2013/2014 wird endlich dieser Traum wahr. Am 14. Dezember 2013 wird mit einem Tag der Offenen Tür die neue Verbindungsbahn Auenfeldjet zwischen Lech Zürs und Warth-Schröcken endlich eröffnet. Diese seit Jahrzehnten angedachte Verbindung wird durch den Bau einer zwei Kilometer langen 10er-Gondel-Einseil-Umlaufbahn realisiert. Wie TR DI Michael Manhart und Günter Oberhauser, Geschäftsführer der Skilifte Warth, in einer vorgezogenen Pressekonferenz am 07.12.13 bereits ausführlich erläuterten, war für den erfolgreichen Abschluss des Projektes viel an Überzeugungsarbeit von Nöten. Des Weiteren mussten auch die technischen Rahmenbedingungen bei der Umsetzung immer berücksichtigt werden. Die Arbeit hat sich aber gelohnt und deshalb können sich all jene, die dem alpinen Skilaufen verfallen sind, auf ein großes zusammenhängendes Skigebiet freuen.

Der Auenfeldjet – Mehr als nur eine Verbindung!

Neue Attraktion in einer beliebten Region der Alpen

Durch die neu geschaffene sanfte Verbindung von Ski Arlberg mit Lech Zürs und Warth-Schröcken, kann der Wintersportler das größte Skigebiet in Vorarlberg mit insgesamt 47 Liften und Bahnen sowie 190 Kilometer Skiabfahrten genießen. Durch das Zusammenlegen der einzelnen Skigebiete können besonders die sportlichen Skifahrer zusätzliche Abfahrten in Angriff nehmen. Die neu hinzugekommenen Panorama-Blicke in den Skigebieten werden die Gäste aus den jeweiligen Skigebieten begeistern.

Intelligente und zukunftsorientierte Verbindung

Die Planer waren darauf bedacht, die Eingriffe in die Bergwelt so schonend wie möglich vorzunehmen. Hier ist auf der einen Seite die eigentliche Verbindung, welche mit wenigen Stützen am westlichen Rand des Auenfelds angelegt wurde. Des Weiteren wurde die bis dahin bestehende 30kV Stromleitung, welche zum Landschaftsbild des Auenfeld gehörte, in den Kabelschacht der Bahn verlegt. Um Erdbewegungen für eine Verbindungspiste zu vermeiden, wurde entschieden, darauf komplett zu verzichten. Die Gründe für eine schonende Verbindung erläuterte auch nochmal TR DI Michael Manhart, Geschäftsführer Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH, "Die einzigartige Naturlandschaft ist unser größtes Kapital als Tourismusregion. Es war uns daher von Beginn an wichtig, dass wir eine Lösung für die Verbindung der Skigebiete finden, die nur sehr geringe Eingriffe in die Natur erfordert. Mit dem Auenfeldjet­ ist uns dies gelungen".

Der Auenfeldjet – Mehr als nur eine Verbindung!

Durchdachte und technisch anspruchsvolle Realisierung

Der Auenfeldjet – Mehr als nur eine Verbindung!

Um die Umwelt beim Bau der einzelnen Berg- und Mittelstationen für die Bahn zu schonen, wurde die „Talstation“ des Auenfeldjet mit der Station der Weibermadbahn (Sessellift) zusammengelegt. Somit konnte auf eine zusätzliche Station verzichtet werden. Des Weiteren muss der Skifahrer kein Umsteigen in Kauf nehmen. Um dies zu bewerkstelligen, wird die 10er-Gondel in der gemeinsamen „Mittelstation“ mit den Sesselliften zusammengeführt. Somit ist auf dem Seil der Weibermadbahn an jeder dritten Stelle eine Auenfeldjet-Gondel zu sehen. Ein weiteres technisches Highlight ist die Möglichkeit, dass beide Bahnen weiterhin getrennt voneinander betrieben werden können.

Lech Zürs und Warth-Schröcken – Einzigartiges Skigebiet

Was vor 42 Jahren begann, über viele Diskussionen und Abstimmungen vorangetrieben wurde, ist mit der Saison 2013/2014 zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht worden.  Neben den zahlreichen technischen Errungenschaften dieser neuen Verbindung stehen aber immer die neu geschaffenen Möglichkeiten für die Skifahrer im Vordergrund. Beide Skigebiete in einem zu vereinen, wird den einen oder anderen neuen Gast anziehen und bringt auch die gesamte Region weiter. Die Verantwortlichen wollen aber auch in Zukunft darauf achten, dass das  exklusive Skivergnügen weiterhin gewahrt bleibt. Denn auch zukünftig werden ab 14.000 Skifahrern pro Tag in Lech Zürs und 8.000 Skifahrern pro Tag in Warth-Schröcken keine Tageskarten mehr verkauft. So wird sichergestellt, dass es in den Ortschaften zu keiner zusätzlichen Verkehrsbelastung kommt.

Der Auenfeldjet – Mehr als nur eine Verbindung!

Der „optimale“ Skitag

Zugegeben, der optimale Skitag ist wohl eher subjektiv. Die unzähligen Möglichkeiten in dieser Skischaukel sind so vielfältig, dass jeder sich selbst seinen Tagesablauf entsprechend  zusammenstellen sollte. Zur Orientierung aber ein Vorschlag, wie ein Tag aussehen könnte:

  • Starten Sie Ihren Tag an der Talstation der Schlegelkopfbahnen I + II
  • Fahren Sie über die Piste 34 zu der Talstation der Petersbodenbahn
  • Von der Bergstation queren Sie über die 62c zu der Talstation der Hasensprungbahn.
  • Ab der Bergstation der Hasensprungbahn können Sie über die 51 und dann 35 eine sehr schöne lange Abfahrt genießen
  • Am Ende der 35 erreichen Sie die Mittelstation des Auenfeldjet bzw. Weibermadbahn.
  • Nutzen Sie nun die neu geschaffene Verbindung durch den Auenfeldjet in das Teilgebiet Schröcken
  • Fahren Sie nun zur Talstation des Sonnen-Jet, um den bekannten Saloberkopf (2043m) zu erreichen
  • Anschließend können Sie über die w19 und w26 zur Talstation des Jägeralp-Express abfahren
  • Von der Bergstation des Jägeralp-Express können Sie wiederum über eine sehr schöne und lange Abfahrt w22 und w20 die Abfahrt zur Pausen-Station Steffisalp angehen.
  • Nach einer ausgiebigen Pause auf der Steffisalp sollten Sie sich wieder auf die Rückfahrt Richtung Lech Zürs machen.

Fakten Auenfeldjet

Baubeginn: Frühjahr 2013 Geplante Eröffnung: Winter 2013/14

Länge: 2.071,66 Meter Seehöhe Talstation: 1.719 Meter ü. M. Seehöhe Bergstation: 1.786 Meter ü. M.

Seilbahntyp, Seilbahnbauer: 10er-Gondel-Einseil-Umlaufbahn, Fa. Doppelmayr

Beförderungskapazität: 1.490 Personen/Stunde

Investitionsvolumen: 12 Mio. Euro inkl. Lawinensicherung

Eigentümer: Auenfeldjet GmbH & Co KG

Kontaktadressen: http://www.auenfeldjet.at/kontakt.html

Fakten Lech Zürs und Warth-Schröcken

Anzahl Lifte und Bahnen:                  47

Anzahl Skiabfahrtskilometer:            190

Quelle: Text: Verena Beck, Kalle Graßer; Bilder: Verena Beck

Medien

Der Auenfeldjet by dPRogerWilco