"Wandersüchtige und Dachzeltnomaden" - Wir waren beim Dachzeltfestival 2019

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Dachzeltfestival 2019 am Brombachsee bei Nürnberg

In der Vergangenheit haben wir euch schon öfters an unserer Dachzelt-Leidenschaft teilhaben lassen und immer wieder über unsere gemachten Erfahrungen berichtet. Vor geraumer Zeit sind wir im Netz auf die "Dachzeltnomaden" - Community aufmerksam geworden. Seitdem verfolgen wir mit Interesse die Beiträge, Events und sonstigen Veröffentlichungen dieser interessanten, schnellwachsenden Gruppe. Wer sind eigentlich die Dachzeltnomaden? Sie sind auf jeden Fall Abenteurer, vor allem aber Autodach-Schläfer, Aussicht-Geniesser und Natur-Liebhaber. Genau dies verbindet uns sehr mit diesen sympathischen Freiheits-Liebenden, die gerne selbstbestimmt und autark unterwegs sind. In weniger als 2 Jahren ist die Community bereits auf 13.700 Nomaden angewachsen. Auch der Schmidt Max vom BR-Format "Freizeit" hat die DZN bei ihrem vergangenem Dachzelt Winter Camp in der Vulkaneifel besucht und dem Thema eine Sendung gewidmet.

Vom 16. bis 19. Mai 2019 feierten die #Dachzeltnomaden ihr Festival im schönen fränkischen Seenland unweit von Nürnberg.

Auf der Badehalbinsel sowie der Zeltwiese Absberg am kleinen Brombachsee konnten alle dabei sein - mit oder ohne Dachzelt. Wir sind selbst langjährige Dachzeltreisende, die es lieben während den Wandertouren an idyllischen Plätzen auf dem Dach des eigenen Autos zu nächtigen. Wir konnten uns dieses Zusammenkommen keinesfalls entgehen lassen. Es war definitiv ein Zusammentreffen der besonderen Art. Mehrere tausend Dachzelte & Dachzelt-Fans geballt auf einem Haufen ist schon wahrlich ein beeindruckender Anblick und löste in uns ein ganz besonderes, gutes Gefühl aus. Geboten wurden u. a. Workshops, Reiseberichte, Offroad-Equipment-Vorträge, SUP-Trainings, die Nutzung eines zur Verfügung stehenden Wakeparks und vieles, vieles mehr. Zudem waren ca. 30 Hersteller und Händler vor Ort, die alles rund um das Themas "Dachzelt" ausstellten und für individuelle Beratungen zur Verfügung standen. Für gute Livemusik, leckeres Essen und abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten war ebenso gesorgt. Das Festival war logistisch gut vorbereitet und mit viel Liebe zum Detail sehr kreativ umgesetzt. Es gab zeitlich gestaffelte Tickets, um für jeden einzelnen Besucher das Richtige anzubieten. Wir waren vor Ort und zeigen euch hier unsere Eindrücke des prachtvollen Festivals. Viel Spaß! 

 
 
 
 

 

Das Festival fand im malerischen fränkischen Seenland, genauer gesagt, in Absberg am Kleinen Brombachsee statt. Die Umgebung ist geprägt von einer sanft hügeligen Landschaft, welche zusammen mit dem Brombachsee ein kleines Paradies für Naturliebhaber bildet und eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten bietet. Die Badehalbinsel samt Zeltwiese brachte alle infrastrukturellen Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen für ein Gelingen des Festivals mit. Neben genügend Platz, gab es Sanitärgebäude, ein Restaurant, einen Spielplatz, einen SUP-Verleih und den Wakepark Brombachsee. 

Bereits mit unserer Ankunft am Freitagmittag war die Anzahl und Vielfalt an Dachzeltvarianten erstaunlich. Nicht nur auf Land Rovern, insbesondere dem Defender, auf Mitsubishi Pajeros, auf Nissan Pathfinder oder MB G-Klassen waren sie beheimatet, sondern auch auf alltagstauglichen, "normalen" Pkw's. Die "Bandbreite" an Festivalbesuchern reichte von offensichtlich erkennbaren "Freaks" mit "Megaausstattung" bis hin zu den, einfach ausgedrückt, "Normalos", die schlicht diese Art des Reisens schätzen. Von Authentizität bis hin zur übertriebenen Darstellung von Ausrüstung und Besonderheiten war wirklich alles geboten. Die Mischung war perfekt, insbesondere gefiel uns, dass viele Familien mit Kindern sowie Hunde anreisten. Das Autokennzeichenrepertoire bot wirklich die gesamte bundesweite Palette. 

 

Nachdem der Festivalstart am Donnerstag (16.05.2019) von Regen geprägt war und es mit 8 Grad wettertechnisch nicht allzu gut mit den Outdoorliebhabern meinte, schien ab Freitag bis Sonntag die Sonne. Die Temperaturen waren tagsüber sommerlich, was auch ein wesentlicher Beitrag zur spürbar ausgelassenen Stimmung war und für Wohlbefinden sorgte. 

Die Masse und Vielfalt an Dachzelt-Fahrzeugkombinationen ließ unser Herz höher schlagen. Aber nicht nur auf dem Dach eines Autos wurde übernachtet. Das Organisationsteam war einmal mehr sehr kreativ und baute Dachzelte zwischen die Bäume - direkt am Ufer des Brombachsees. Viele Hersteller stellten ihre Dachzelte zum Mieten zur Verfügung. Die Einnahmen für die besondere Übernachtungsmöglichkeit wurden gespendet. Beim Anblick hatte man das Gefühl als würden die Zelte schweben, was frei und ungezwungen wirkte. Es war faszinierend wie aufwändig die Zelte befestigt wurden. Das Aufbauteam hat ganze Arbeit geleistet und keine Mühen gescheut die Lodges in spektakulärer Art und Weise zu befestigen. Die Seelage war zudem sehr beeindruckend und vermittelte maximales Urlaubsfeeling.

 Aber auch solche Übernachtungsplätze fanden sich am Seeufer. 

 Der Festivalplatz am Kleinen Brombachsee war Idylle pur und lud uns zum Verweilen ein. Hier saßen wir etwas abseits des Trubels, genossen die Ruhe und den schönen Blick.

Nicht schlecht schauten wir auch bei diesem Anblick. Hier wurden Dachzelte auf ein Floß gebaut, welches permanent auf dem Brombachsee schwamm.  

Über einen kleinen Steg waren die "Wasserzelte" erreichbar, welche man mieten konnte. Nakatanenga - Dachzelte stellte z. B. seine Roof Lodge Exo 140 zur Verfügung. Die Lage war prädestiniert für ein intensives Erleben des Sonnenaufgangs. 

Am zentralen Infostand wurden alle offenen Fragen und Probleme geklärt. Zudem wurden DZN- bzw. DZF19 - Shirts, bei welchen man den Druck individuell vor Ort ergänzen oder erweitern konnte, verkauft. Darüber hinaus wurden andere praktische DZN-Werbeartikel (Tassen, etc.) vertrieben. Für die Kinder gab es neben dem vorhandenen Kinderspielplatz ein kleines Kinderabenteuerland. Hier wurde gebastelt, geschminkt und den Kids viel Platz zum Spielen (z. B. mit Matschküche) eingeräumt. Dies empfanden wir auch als gut gelungen und "große Klasse"!

Die Händlermeile ließ keine Wünsche offen. Namhafte Hersteller, wie z. B. Fjordsen, Nakatanenga, Campwerk, Dare to be different, Suomo Tents und viele, viele mehr waren vor Ort. Alle stellten ihre Dachzelte bzw. Ausrüstung und Technik aus und standen für Fragen und Beratungen zur Verfügung. 

 Unsere Freunde von Nakatanenga (Dachzelte) waren mit einem gelungenen Stand vertreten. 

Neben der Roof Lodge Evolution II Extended, mit dessen Vorgänger wir unterwegs sind, war auch das neue Hartschalendachzelt Maikhan aufgebaut.  Es ist eine Symbiose aus Hardcover-Klappzelt und ausklappender Hartschale und wie wir auf den ersten Blick finden, gut gelungen. Dieses Zelt werden wir noch ausgiebig testen und euch darüber berichten. 

Die Händlermeile samt Herstellern und sonstigen Ausstellern war abwechslungsreich und bot alles was derzeit auf dem Dachzeltmarkt angesagt ist. Die Meile besuchten wir mehrfach und entdeckten immer wieder Neues und Interessantes. 

Auch bei der kulinarischen Versorgung war viel Abwechslung geboten. Neben dem Foodtruck Dr. Vegetary, Feigoud, Rolling Stone Pizza und noch einigen mehr, gab es jeden Morgen ein Brötchenservice. 

 Es schmeckte lecker und war irgendwie einmal etwas Anderes, etwas Besonderes.

Ihr seht richtig! Der "Bierdealer" schenkte in der fränkischen Biermetropolregion, unmittelbar in der Nähe des Spalter Hopfenlandes, Früh Kölsch aus. Das extrem leichte Kölsch war erfrischend und eine atypische Abwechslung zur regionalen Biertradition, die für Kölsch in der Regel keinen Platz lässt. 

Hier seht ihr, meiner Meinung nach, ein weiteres Highlight. Am Ufer des Brombachsee's, direkt neben dem Wakepark, wurde ein Badefass sowie ein Saunazelt zum Allgemeingebrauch aufgestellt. Man konnte saunieren, sich im See abkühlen und dann im Warmwasser-Zuber verweilen. Ein Highlight, welches gut genutzt wurde!

 Am Samstag konnten wir etliche Wakeboarder beobachten, die sich an der Anlage austobten. Ein besonderes Angebot, dass neben dem SUP-Verleih für viel Freizeitspass sorgte. 

 Die Dachzelt-Variationen standen auch entlang des Ufers und boten den DZN einen schönen Ausblick auf den Brombachsee. 

 Tagsüber wurden eine Vielzahl an Vorträgen und Workshops angeboten. Das Angebot war themenreich und qualitativ wertig. 

Nachts wurden die Vortrags-Zelte beleuchtet und bildeten einen gelungenen Eyecatcher. Ein weiteres liebevolles Detail, dass Alles noch etwas besonderer wirken ließ.

Es gab viele Reisevorträge, wie z. B. "Keine Angst vor dem Osten",  "Mit dem Dachzelt durch Kolumbien", "Zwei Jahre Panamericana" oder " Zwei Jahre und 46 000 Kilometer mit dem Dachzelt durch Westafrika", bei welchem uns Ulli und Lena ihre Erfahrungen mit Dachzelt in Westafrika schilderten. Für mich ein weiteres Highlight. 

Es gab aber auch kreative Workshops zum Mitmachen wie z. B. "Brandmalerei", "Dachzelt-Standheizung in der Box"; "Kompakte Küchenkiste für Pkw's" oder auch "Dachzelt selbstgebaut - Das erste Open Source Dachzelt", bei welchem Rene Stolte während des Festivalverlaufs sein eigenes Dachzelt baute. Aber auch Themen wie "Wildkräuter für die Reiseapotheke" oder "SUP-Yoga" wurden bedient.

 

Die Vorträge und Workshops waren gut besucht.  

Super fanden wir auch das SUP-Yoga Angebot auf dem Brombachsee. Einen Meditationsworkshop durfte dann irgendwie letztlich auch nicht fehlen.   

 Bis Samstag Nachmittag füllte sich das Festivalgelände stetig weiter. Letztlich waren ca. 4000 Gleichgesinnte beieinander. Die hinzugekommenen Dachzelte samt Fahrzeuge beeindruckten immer wieder. 

Wir genossen das Festivalfeeling, bereiteten uns morgens einen Tee zu und ließen oft die Seele baumeln. Für die doch noch frischen Nächte waren wir mit unseren, nun schon langen und zuverlässigen, Wegbegleitern, den "Valandre" - Swing - Schlafsäcken, bestens gerüstet. Sie haben uns einmal mehr eine geruhsame und bequeme Nacht mit angenehmer Wärme geschenkt. 

 

Man hätte aber wohl auch ohne Schlafen die Zeit gut rumbringen können. Freitagabend gab es Livemusik von Mandowar aus Wetzlar.  

 Mandowar machten aus großen Metal- und Rocksongs interessante Country- und Polka-Versionen. 

Dem Publikum und uns hat es gefallen. Sie spielten über mehrere Stunden und sorgten für gute Stimmung.  

Eine chillige Lagerfeueratmosphäre gab es direkt im Anschluss. An mehreren Feuerstellen saßen die DZF-Besucher lange zusammen, spielten Gitarre, sangen und tranken gemeinsam ein, zwei, drei Bier ....

Die Wirkung von Feuer oder Licht in der Dämmerung bzw. in der Nacht inszenierte schöne Motive und führte zu intensiven Momenten. Dieses Zusammenspiel war ebenso Garant für eine entspannte, ausgelassene Atmosphäre.

Das kulturell-musikalische Highlight des Samstags war zweifellos "Joe Löhrmann" mit seinem "My Traveling Piano". Zuvor fand nachmittags eine große Tombola statt, bei welcher u. a. auch Dachzelte verlost wurden. Im Anschluss kamen viele Besucher beim gemeinsamen "Nomadenmahl" zusammen. 

 Den sonnigen Traumtag beendete dann der begnadete Pianist Joe Löhrmann. Er fuhr bereits am Nachmittag mit seinem Piano spielend über das Festivalgelände und bot eine Kostprobe seines Könnens. 

Abends spielte er auf einer Wasserbühne auf dem Brombachsee. Ein Seekonzert was Gänsehaut-Feeling verursachte.  

Joe Löhrmann spielte bereits zum wiederholten Male auf dem DZF. Ein gefühlvolles Konzert inmitten wunderbarer Kulisse. 

Bilder, die einfach nur für sich sprechen. 

Die Spendenerlöse, welche u. a. durch den T-Shirtverkauf, das Nomadenmahl, die Dachzeltvermietung, etc., eingenommen wurden, werden an die Projekte "Sea Shepard", "Wünschewagen" und "Heldencamper" zu gleichen Teilen verteilt. Auf diesem Wege wurden über 40 000 Euro eingenommen. 

Nicht unterschlagen wollen wir auch die Einbindung des Offroadparks Langenaltheim. Im Rahmen des Offroad-Workshops wurde das "wilde Offroadfahren" symbolisch vermittelt. Hier konnte man sich im Gelände ausprobieren und seine Ausrüstung auf Herz und Nieren testen.

 

 Das Erleben der Natur ist für einen Wandersüchtigen das Maß der Dinge. Wir genossen ausgiebig die Idylle, sahen beim SUP zu und kühlten uns im Brombachsee ab.  

Das ist Thilo Vogel, der Gründer der Dachzeltnomaden. Gemeinsam mit seinem Team veranstaltete er das diesjährige Dachzeltfestival. Ein derartiges Unternehmen auf Community-Basis zu stemmen, ist ein Megaprojekt und verdient unserer Meinung nach viel Respekt und Anerkennung. Die Festivaltage so kreativ, liebevoll und abwechslungsreich zu planen und durchzuführen, erachten wir als keine Selbstverständlichkeit. Thilo Vogel und ich unterhielten uns kurz über "Wandersüchtige & Dachzeltnomaden" und dass es u. a. die Liebe zur Natur, die Freiheit und die Selbstbestimmung ist, was Beide vereint. Wir hoffen sehr, dass die Erfolgsgeschichte der Dachzeltnomaden, inklusive der Festivals und Camps weitergeht. Vielen Dank für euer Engagement. 

Zum Abschluss ließ ich mir am Infostand ein kombiniertes "Dachzeltnomaden - Wandersüchtig" - Shirt mit beiden Schriftzügen fertigen. Es gefällt mir gut und dient zugleich als symbolisches Zeichen, dass wir an den Dachzeltnomaden und ihren Events "dranbleiben" und euch darüber berichten werden. 

Danke auch an Rebecca, einer freundlichen DZNin aus dem Kern- bzw. Organisationsteam von Thilo Vogel, welche uns im Vorfeld gut betreute und uns mit Informationen versorgte. 

Für weitere Informationen könnt ihr u. a. diese Links nutzen: 

Dachzeltnomaden - Facebook

www.dachzeltnomaden.com

 

oder darüber hinaus: 

Vogel Adventure - Facebook

rebecca on the roof - Facebook

Alexander B.

"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen"

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