Wanderung auf dem Meraner Höhenweg (Katharinaberg-Unterstell)

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Wanderung auf dem Meraner Höhenweg (Katharinaberg-Unterstell) by wandersuechtig.de

Allgemeine Informationen

 

Der Meraner Höhenweg (ital. Alta via Meranese) ist ein Bergwanderweg in Südtirol mit einer Länge von knapp 100 km, gekennzeichnet mit der Nr. 24. Er umrundet das Bergmassiv der Texelgruppe (größter Naturpark Südtirols mit 33.340 Hektar), an dessen Hängen und bietet dabei Ausblick auf das Passeirtal, den Talkessel von Meran am Übergang vom Vinschgau in das Etschtal, sowie das Schnalstal. Es wird zwischen dem nördlichen Teil, der vom Schnalstal in das Passeier führt, und dem südlichen Teil des Meraner Höhenweges unterschieden, der vom Passeier zum Schnalstal führt.  Der höchste Punkt ist das „Eisjöchl“ mit fast 2.900 Metern im Nordteil und der tiefste Punkt der unterhalb von Magdfeld liegende Kalmbach mit etwas über 800 Metern im Ostteil.  Der längere südliche Abschnitt verläuft mit wenigen Ausnahmen in annähernd gleichbleibender Höhe stetig unterhalb oder entlang der Waldgrenze, welcher auch von weniger geübten Wanderern bewältigt werden kann. Wobei auch hier in Teilbereichen Trittsicherheit und teilweise Schwindelfreiheit gefordert sind. Der nördliche Weg hingegen führt in hochalpines Gelände bis auf fast 3000 m und erfordert schon mehr Kondition und alpine Erfahrung. Je nach Ausdauer, Witterung  und Etappenlänge dauert eine komplette Rundwanderung zwischen drei und acht Tagen. Unterwegs finden sich in regelmäßigen Abständen Gaststätten und Schutzhütten, die für das leibliche Wohl der Wanderer sorgen und Schutz vor Wind und Wetter bieten. Darüber hinaus besteht insbesondere im ostwärtigen und südlichen Teil an verschiedenen Punkten immer wieder die Möglichkeit, in das Tal abzusteigen, so dass die Rundwanderung auf dem Höhenweg sehr flexibel begonnen oder unterbrochen werden kann. Der Weg, welcher nach fast zehnjähriger Bauzeit am 30. Juni 1985 durch den damaligen Ersten Vorsitzenden der Sektion Meran des Alpenvereins Südtirol, Helmut Ellmenreich, eröffnet wurde, ist zu einem „Freundschaftsband von Hof zu Hof, von Gemeinde zu Gemeinde und von Tal zu Tal“ geworden.

 


Tour bereitgestellt durch www.komoot.de (Die Zeitangaben entsprechen nicht der tatsächlichen Gehzeit)

 

 

Tourenbeschreibung

 

Ausgangspunkt unserer nächsten Etappe des Meraner Höhenweges war das kleine Bergdorf Katharinaberg (1245 m) im Schnalstal, welches den Anfangs- oder Endpunkt des südlichen Teils des Meraner Höhenweges darstellt.­­­ Von Naturns aus gelangen wir mit der Buslinie Nr. 261 nach Katharinaberg. Die Ortschaft Katharinaberg befindet sich idyllisch gelegen auf einem hohen Felsen, dort wo sich das Schnalstal wieder etwas weitet. Einst stand auf dem Platz, auf dem heute die Pfarrkirche von Katharinaberg thront, die Schnalsburg, welche dem Tal den Namen gab.

Von der Bushaltestelle aus, wandern wir der Asphaltstraße folgend bergauf wobei wir unter anderem. ein kleines hölzernes Wegkreuz passieren. Nach kurzer Zeit erreichen wir einen Wegweiser, welcher uns auf der Teerstraße (Weg Nr. 10 A = Rundweg Katharinaberg) weiter in Richtung Meraner Höhenweg bergwärts lotst.

Nach einer Linkskehre zweigen wir der Beschilderung folgend (Weg Nr. 10 A) rechts auf einen Wiesenpfad ab, welcher uns zuerst über eine Almwiese, und im späteren Verlauf auf den Meraner Höhenweg führt (Gehzeit 25 Minuten). Wir bleiben nun auf dem Weg Nr. 24 in Richtung Bergstation Unterstell.

Der zuerst eben verlaufende schmale Waldpfad an der Westflanke des Naturpark Texelgruppe mündet bald auf einen geschotterten Fahrweg, welcher uns durch Wiesen, am Hang entlang bis nach Unterperfl mit seiner kleinen Hofkapelle bringt (Gesamtgehzeit 35 Minuten). Hier steigen wir über eine kurze steile mit Ketten gesicherte Steintreppe an den Felsen entlang, hinunter in Richtung des Perflbaches,

welchen wir auf einer kleinen Holzbrücke überqueren.

Auf diesem Abschnitt des Meraner Höhenwegs befindet man sich oberhalb des Mündungsbereiches des Schnalserbachs in die Etsch mit freier Sicht auf das am Fuße des Nordhangs von Naturns gelegeneTabland. Wir folgen dem schön angelegten Waldsteig weiter ostwärts. Ab hier ist der Weg von einer ganzen Reihe von Kruzifixen gesäumt, bei welchen es sich teils um Altare und teils um Gedenkstätten für Verstorbene oder Verunglückte handelt. Nun folgt ein kleiner Anstieg von etwa 100 Höhenmetern, was zugleich auch den höchsten Punkt der Wanderung darstellt.

Wir passieren den malerischen Hof Wand (1453 m)

und folgen dem Pfad weiter, bis dieser auf einer Teerstraße einmündet.

Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Jausenstation Kopfronhof. Hierzu steigen wir die Teerstraße ein kurzes Stück abwärts, welche uns direkt zum malerisch oberhalb der Schnalstaler-Schlucht gelegenen Bergbauernhof Kopfron (1436 m / kein Ruhetag) leitet (Gesamtgehzeit 1 Stunde). Bei einer kurzen Rast auf der Sonnenterrasse genießen wir die herrliche Aussicht.

Unmittelbar gegenüber des Kopfronhofes queren wir die Teerstraße und folgen dem Wegweiser (Richtung Unterstell Naturns) weiter bergan, in den Wald. Nach dem Durchqueren des kurzen Waldstücks wandern wir hinauf zum Gehöft Wald (1505 m), das uns in traditioneller Bauweise im schönen Tiroler Stil empfängt.

Am Ende der Steigung passieren wir die kleine, aber sehr schöne, aus Stein und Holz erbaute Kapelle des Waldhofes.

Der Meraner Höhenweg führt nun zuerst über eine Felspassage am Osthang des Schnalstales

und im Anschluss über einen kurzen asphaltierten Abschnitt zur Jausenstation Innerunterstell (1470 m / Sonntag Ruhetag).

Unmittelbar nach Innerunterstell bietet sich uns vom Meraner Höhenweg ein herrlicher Tiefblick auf die „Pforte“ zum Schnalstal sowie auf das Schloss Juval, welches auf einem Felsen am Eingang des Schnalstals, auf etwa 1000 m Meereshöhe, liegt. 1983 wurde die Burg vom Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner erworben und restauriert. Das Schloss dient nicht nur als zeitweiser Wohnsitz des Bergsteigers, sonder beherbergt auch dessen Tibetika-Sammlung und weitere Sammelstücke.

Das nun auf dem Naturnser Sonnenberg  verlaufende Teilstück des Meraner Höhenweges führt uns an der Flanke des Schnatzerecks entlang, fast eben über Trockenwiesen, wenige steile mit Stufen gesicherte Stellen,

sowie an einem kleinen Wasserfall vorbei,

bis hin zum Linthof (1464 m).

Der Linthof ist ein kleiner gemütlicher Berggasthof, idyllisch am Naturnser Sonnenberg gelegen, mit traumhaftem Panorama auf die Ortlergruppe und das Vinschgautal.

Aufzeichnungen zu Folge wurde der Linthof bereits im 13. Jahrhundert erbaut. Vom Linthof aus verlassen wir den Meraner Höhenweg und folgen dem Steig (Weg Nr. 10) abwärts in Richtung Naturns/Bergstation Unterstell. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Patleidhof (1386 m).

Vom Patleidhof wandern wir der Wegmarkierung weiter folgend abwärts, bis wir eine Teerstraße erreichen.

Dieser folgen wir für ein kurzes Stück bis uns die Wegmarkierung Nr. 10 A rechterhand auf einen kleinen Steig leitet, welcher uns hinunter zum Gasthaus Unterstell (1300 m / Freitag Ruhetag / Gesamtgehzeit 2,5 Stunden) bringt.

Kurz unterhalb des Gasthauses Unterstell befindet sich die Seilbahn Unterstell (1282 m / Sommer: Montag-Sonntag 8-19 Uhr jede halbe Stunde / Winter: Montag-Samstag 8-17 Uhr jede Stunde, Sonntag 8-19 Uhr jede halbe Stunde), welche uns wieder ins Tal nach Naturns (526 m) bringt.

Weitere alternative Tagestourmöglichkeiten auf dem Meraner Höhenweg sind z. B. von der Nassereithhütte bis Unterstell, vom Grubhof bis nach Lint oder von Hochmuth bis zum Giggelberg.

FAZIT: Dieses Teilstück des Meraner Höhenweges verläuft in leichtem auf und ab über Wiesen, auf gut angelegten Wald-/Bergpfaden, die bei guten Bedingungen zwar Trittsicherheit erfordern, aber keine nennenswerten alpinistischen Schwierigkeiten aufweisen. Bei Nässe kann es stellenweise glitschig werden. Auf dieser Etappe des Meraner Höhenweges von Katharinaberg bis Unterstell befindet sich der Wanderer dort, wo der Bergbauer zu Hause ist, wo Wiesen und bebaute Felder, Laubbäume und gepflegte Wälder vorherrschen. Einige der steilen Hänge sind seit Jahrhunderten bewirtschaftet. In mühevoller Arbeit haben die Bauern hier Wiesen angelegt, wo auch heute aufgrund der extremen Steile ein Maschineneinsatz unmöglich ist und nur mit Hand gemäht werden kann. Malerisch fügen sich die Bergbauernhöfe in die Naturlandschaft ein. Weiter bietet sich einem zusätzlich ein herrliches Panorama mit schönen Tiefblicken, sowie auf die zum Teil  schneebedeckten Gipfel.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Katharinaberg - Wegmarkierung Nr. 10 A - Wegmarkierung Nr. 24 - Unterperfl - Wand - Kopfron - Wald - Innerunterstell - Lint - Wegmarkierung Nr. 10 - Patleid - Wegmarkierung Nr. 10 A - Unterstell
  • Route Abstieg: Seilbahn Unterstell - Naturns
  • Dauer für Aufstieg: 2 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 1 Stunde
  • Ziel Höhe / Gipfel: 1565 m
  • Höhenmeter: 320 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Empfohlende Wandermonate: Mai - Oktober
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Panorama, Natur, ständig wechselnde Geländeabschnitte, idyllisch gelegene Berggasthöfe u. Almen, Schloss Juval
  • Einkehrmöglichkeit: Kopfronhof, Innerunterstell, Linthof, Patleidhof, Gasthaus Unterstell
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: Kompass Nr. 43
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Sebastian

Was zunächst mit einer gewissen Skepsis begann, da es immer hieß Wandern ist etwas für ältere Leute, schlug ganz schnell in eine große Leidenschaft um und gipfelte letztendlich in einer Sucht. Mit meinen Berichten möchte ich euch helfen diese lebenslängliche Krankheit so gut wie möglich zu überstehen und die Symptome etwas zu lindern.

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